Der Leitindex SMI knüpft damit an die positive Entwicklung vom Vortag an, als er um fast 2 Prozent angezogen hatte. Händler erklären sich die Avancen mit Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China nach entsprechenden Aussagen von US-Präsident Donald Trump.

Trump sagte in einem Interview, dass Gespräche mit China bereits im Gang seien und über Treffen auf höchster Ebene nachgedacht werde. Er geht zudem davon aus, dass China bald Zölle auf US-Autoimporte senken wird. Viele Händler wollen trotz der aktuellen Erholung von den kürzlichen Kursverlusten aber noch nicht vom einer Weihnachtsrally sprechen. Dafür seien die Unsicherheiten nach wie vor zu gross, insbesondere was den Brexit angehe.

Der SMI zieht am Mittag um 0,8 Prozent auf 8786 Punkte an. Der 30 Aktien umfassende SLI gewinnt 0,8 Prozent auf 1347 und der breite SPI 0,8 Prozent auf 10'268 Zähler. 26 der Top-30-Titel legen zu.

CS am Investorentag im Fokus

Im Fokus sind die Credit-Suisse-Papiere (-0,2%). Die zweitgrösste Schweizer Bank führt heute einen Investorentag durch, wobei die Vorabinformationen dazu keine grösseren Überraschungen brachten. Das für die kommenden zwei Jahre geplante Aktienrückkaufprogramm etwa, das als Hauptpfeiler der Investoreninformation gelten darf, bewegt sich im Rahmen der Analystenerwartungen. Die Papiere der UBS entwickeln sich mit einem Plus von 0,2 Prozent leicht stärker.

Die grössten Gewinne im SMI/SLI verzeichnen derweil ABB (+2,5%). Die Anzeichen für eine Übernahme der Stromnetzsparte des Industriekonzerns durch das japanische Konglomerat Hitachi verdichten sich offenbar. So berichtete der japanische Wirtschaftsnachrichtendienst Nikkei am Mittwoch, dass Hitachi kurz vor dem Kauf der Sparte für bis zu 800 Milliarden Yen stehe. Um die Stromnetzsparte von ABB gibt es seit längerem Spekulationen.

Dahinter legen Sonova und Temenos (je +1,9%) am stärksten zu. Der Bankensoftware-Anbieter hat in den USA eine Firma gekauft. Analysten äusserten sich in ersten Kommentaren positiv über den Kauf des amerikanischen Anbieters von Produkten zur digitalen Kundengewinnung.

Gefragte Dividendenpapiere

Gefragt sind ausserdem diverse Titel mit einer hohen Dividendenerwartung sowie Nicht-Zykliker, etwa Swiss Re (+1,1%) und Swisscom (+1,0%). Händler verweisen auf die nach wie vor hohen Unsicherheiten am Markt, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Brexit, welche die Nachfrage nach solchen Papieren begünstige. So muss sich die britische Premierministerin Theresa May wegen ihres Brexit-Kurses noch an diesem Mittwochabend einer Abstimmung über ihr Amt als Chefin der konservativen Regierungspartei stellen.

Neben der CS zu den Verlierern gehören Vifor Pharma (-0,1%), Logitech (-0,2%) und AMS (-1,7%). Bei letzteren waren die Ausschläge schon zuletzt gross. Mehrheitlich ging es dabei abwärts, weil mit weniger Aufträgen des Grosskunden Apple gerechnet wird.

Am breiten Markt gibt es zum Teil etwas grössere Bewegungen. Santhera brechen nach Zahlen und der Platzierung von Aktien um 9,1 Prozent ein. Auch mit Leclanché (-2,3%) gehts abwärts, nachdem die Aktionäre am Vorabend grünes Licht für eine Umwandlung von Schulden in Aktien gaben - und damit zu einer beträchtlichen Verwässerung.

Auf der anderen Seite ziehen Siegfried (+3,8%) auffällig an. Die Papiere des Pharmazulieferers profitieren von einer positiven Analysteneinschätzung. Zudem hat der hierzulande berühmte Investor René Braginsky sich als Siegfried-Aktionär geoutet. Überdurchschnittlich legen auch Orascom (+4,2%) nach dem Projektstart für Wohnbauten in Kairo zu.

(AWP/cash)