Wirkliche Treiber würden nicht vorliegen, sagt ein Marktteilnehmer. Weder von Unternehmens- noch Konjunkturseite gebe es richtungsweisende News. Grundlegend wirke der Konjunkturoptimismus der Investoren jedoch positiv. Hierzulande hat der Aussenhandel im Oktober einen deutlichen Anstieg des Überschusses ausgewiesen. Das Exportwachstum war breit abgestützt.

Die politische Unsicherheit in Deutschland sei gut verarbeitet worden, heisst es zudem allenthalben. Weiter im Blick bleiben die USA. Dort kann Präsident Donald Trump beim Fed nun auch im Board of Governors einen weiteren Posten neu besetzen. Janet Yellen hat angekündigt, nach dem Amtsantritt ihres Nachfolgers Jerome Powell auch diesen Posten aufzugeben. Das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung steht am Mittwoch zur Veröffentlichung an. Am Nachmittag werden noch Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht.

Der SMI gewinnt bis kurz vor Mittag 0,4% auf 9334 Punkte (Hoch 9347). Der 30 Aktien umfassende SLI legt 0,4% auf 1505 Zähler zu und der breite SPI 0,4% auf 10'699 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 25 im Plus, 3 im Minus und 2 (Givaudan, Sika) unverändert.

CS-Aktie nach Kurszielhochstufung gefragt

Das grösste Plus weisen CS (+1,9%) auf, wohingegen UBS (+0,5%) etwas weniger deutlich zulegen. Hier hat Goldman Sachs die Kursziele für beide Titel angehoben.

Julius Bär (+1,1%) knüpfen an die positiven Reaktion auf die Zahlen vom Vortag an. Die präsentierten Werte werden von den Analysten gelobt und die Gewinnschätzungen nach oben angepasst. Inzwischen haben weitere Analysehäuser ihre Kursziele für die Bär-Aktien angehoben.

Auch Zykliker wie Lafarge-Holcim (+0,7%), Lonza (+0,5%) oder ABB (+0,7%) stützen den Markt. Beim Zementkonzern verweisen Händler auf Erholungspotenzial nach der vergleichsweise schwachen Entwicklung der vergangenen Monate sowie auf die Hoffnung auf steigende Preise und Margen. Die Assekuranzen Swiss Life (+0,8%), Zurich (+0,7%), Bâloise (+0,6%) und Swiss Re (+0,4%) hatten sich am Vortag noch schwach entwickelt.

Fester liegen auch die Aktien des Zeitarbeitsvermittlers Adecco (+0,6%). Im wichtigen Markt Frankreich steht die Arbeitsmarktreform auf der Agenda des Parlaments. Sie wurde zwar bereits im September per Verordnung in Kraft gesetzt, erlangt aber mit der Abstimmung Gesetzeskraft.

Uhrenaktien bewegen sich trotz guten Exportzahlen kaum

Swatch (+0,3%) und Richemont (-0,2%) reagieren verhalten auf die positiven Daten zu den Uhrenexporten. Die Zahlen der EZV haben für den Oktober einen deutlichen Anstieg ausgewiesen und sich damit weiter erholt. Bereits am Vortag hatten optimistische Äusserungen von Swatch-CEO Nick Hayek für Rückenwind gesorgt.

Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,4%) und Roche (GS -0,2%) zeigen sich uneinheitlich. Letztere hatten am Vortag nach Produkt-News markant zugelegt und Händler sprechen von einer Verschnaufpause. Auf Grundlage der neuen Daten hat HSBC das Roche-Kursziel um zwei auf 205 Franken angehoben. Die Einstufung "Reduce" wird jedoch bekräftigt.

Nestlé (+0,4%) soll sich Medienberichten zufolge für das US-Unternehmen Hain Celestial interessieren. Mit einem Umsatz von zuletzt 2,9 Milliarden wäre das auf biologische und vegetarische Nahrungsmittel spezialisierte Unterhemen eine grössere Akquisition.

Valora nach Kapitalerhöhung gesucht

Am breiten Markt hat Valora (+2,1%, 328,75 Franken) das Bookbuilding für die bei einer Kapitalerhöhung emittierten Aktien vorzeitig abgeschlossen. Die Titel werden zu 310 Franken ausgegeben und der Nettoerlös beträgt 166 Millionen Franken.

Eine gestoppte Übernahme verunsichert bei Sulzer (+1,4%) offenbar nicht. Der Industriekonzern hat die geplante Akquisition der neuseeländischen Firma Simcro gestoppt, weil die Genehmigung der örtlichen Behörden nicht rechtzeitig eingeholt werden konnte.

Auffällig sind zudem die Aufschläge bei Orascom (+6,1%), SFS (+4,2%) oder Comet (+4,1%). Letztere werden am Mittwoch einen Investorentag abhalten. Grössere Abgaben sehen New Venturetech (-11%), Banque Profil de Gestion (-5,7%) oder Datacolor (-4,3%).

(AWP)