Der Reingewinn nahm um 8% auf 309,6 Mio CHF ab, wie das Waadtländer Staatsinstitut am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hätten hier ausserordentliche Erträge zum Erfolg beigetragen, schreibt die zweitgrösste Kantonalbank. Der Geschäftserfolg kam bei 383,4 Mio CHF zu liegen (-4%).

Der Nettoerfolg aus dem wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsgeschäft, sank um 3% auf 477,8 Mio CHF und der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich ebenfalls rückläufig (-7% auf 307,9 Mio CHF). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft ging ebenfalls zurück und zwar um 7% auf 139,2 Mio CHF.

Der Geschäftsertrag kam insgesamt bei 967,1 Mio CHF und damit 6% unter dem Vorjahr zu liegen. Dies wird mit den negativen Zinsen, den flauen Finanzmärkten und der Fokussierung auf eine begrenzte Anzahl Länder im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft erklärt. Diesem steht ein 1% tieferer Geschäftsaufwand von 508,7 Mio gegenüber.

Die verwalteten Vermögen nahmen um 3% auf 85,4 Mrd CHF ab, die Bilanzsumme dagegen um 2% auf 44,1 Mrd CHF zu.

Den Aktionären soll eine unveränderte Ausschüttung von 33 CHF je Anteil bezahlt werden. Diese setzt sich wie im Vorjahr aus einer ordentlichen Dividende von 23 CHF und einer Auszahlung von 10 CHF aus der Kapitaleinlagereserve zusammen.

Die Bank setze sich zum Ziel, die als gut bezeichnete Wachstumsdynamik in den verschiedenen Geschäftsbereichen zu bewahren und die internen Abläufe weiter zu verbessern. Aufgrund der Negativzinsen habe die Bank ihre Richtlinien verschärft. "Wir mussten Massnahmen ergreifen, weil wir einen beträchtlichen Mittelzufluss beobachten konnten", sagte CFO Thomas Paulsen am Rande der Bilanzmedienkonferenz

GESCHÄFTSERFOLG UND KONZERNGEWINN AUF NIVEAU DER VORJAHRE ERWARTET

Für 2017 werden ähnliche Geschäftstrends wie im Vorjahr erwartet was den Ertrag unter Druck bringen dürfte. Auf der Kostenseite werde man die Kontrolle der Betriebsausgaben fortsetzen. Geschäftsertrag und Geschäftserfolg werden auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren erwartet, heisst es weiter.

Als längerfristiges Ziel nennt die BCV eine Eigenkapitalrendite (ROE) von 12-13%. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) soll 57-59% betragen und die Kernkapitalquote (CET1) 13%. Diese Zielgrössen würden den Rahmen für die kommenden Jahre festlegen. Als Dividendenziel wird eine ordentliche Ausschüttung von 22 bis 27 CHF genannt sowie zusätzlich eine Ausschüttung aus der Kapitaleinlagereserve in Höhe von 10 CHF.

Die Analysten werten die Zahlen als solide. Der Geschäftserfolg liege im Rahmen der Erwartungen. Leicht negativ überrascht hat die Ertragsgenerierung. Dies zur Hauptsache wegen des Zinsertrages, schreibt die ZKB. Die Lichtblicke lägen beim Kostenmanagement und beim generierten Neugeld.

Bei den Anlegern kommen die Zahlen nicht so gut an und die BCV-Aktien notieren am Donnerstagnachmittag in einem leicht negativem Gesamtmarkt (SPI -0,2%) 1,4% tiefer auf 684 CHF.

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(AWP)