"Unser Geschäftsmodell hat sich bewährt, weil es auf Sicherheit und Langfristigkeit ausgerichtet ist", erklärte CEO Hanspeter Rüfenacht am Freitag vor den Medien. Der Jahresgewinn nahm um 6,2% auf 137 Mio CHF zu. Und gemessen am Geschäftserfolg, der als Mass für die operative Leistung gilt, kletterte das Ergebnis ohne den Erfolg aus dem Verkauf von Finanzanlagen und ohne Sonderabschreibungen gar um 15% auf 159,8 Mio in die Höhe.

Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende in Höhe von 6,60 CHF je Aktie kommen. Das sind 40 Rappen mehr als vor einem Jahr, nachdem die Ausschüttung bereits 2016 um 20 Rappen angehoben wurde. Und damit nicht genug: Hanspeter Rüfenacht sieht mit Blick auf die "starke Eigenmittelbasis weiteres Potential für Dividendenerhöhungen". Schliesslich stehe die Kernkapitalquote nach Basel III bei "komfortablen" 19,9%.

Mitarbeitende und Pensionierte profitieren indes in der Hälfte des vom Management aufgestellten Zehnjahresplans von der Zahlung einer Nachhaltigkeitsprämie. Ab 2018 gebe es dann eine Vorsorgeprämie. Die Prämien für die Mitarbeitenden orientieren sich am Ziel, von 2013 bis 2022 einen Free Cash Flow von 900 Mio bis 1,1 Mrd CHF zu erwirtschaften. Derzeit liege man diesbezüglich mit 530 Mio auf Kurs, hiess es.

ZINSMARGE UNTER DRUCK

Das Zinsengeschäft, der wichtigste Ertragspfeiler, bleibt nach wie vor vom Tiefzinsumfeld geprägt. Die Zinsmarge rutschte weiter auf 0,92% von 0,95% ab. Dabei mache sich der Druck auf die Zinsen etwa beim Verlängern von auslaufenden Festzinshypotheken bemerkbar. Im vergangenen Jahr sei dies bei Verträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 3,0 Mrd CHF geschehen, sagte Rüfenacht.

Ausserdem sichert sich die BEKB gegen die Folgen allenfalls steigender Zinsen ab, was 2017 Kosten im Umfang von 71,1 Mio CHF verursacht hatte. Vor diesem Hintergrund nahm der Zinserfolg brutto um 1% ab. Zieht man jedoch die Auflösung von Wertberichtungen zu Ausfallrisiken mit ein, dann ergibt sich beim Nettoerfolg ein Anstieg von 5,8% auf 308 Mio.

Das Zinsrisiko bleibt und die Kosten zur Absicherung dürften sich im Jahr 2018 auf Vorjahresniveau bewegen, so der CEO. Erst ab 2019 sei dann mit deutlich tieferen Aufwendungen daraus zu rechnen.

Im Kommissions- und Dienstleistungserfolg nahm der Erfolg der BEKB mit der guten Nachfrage nach "hauseigenen" Fonds um 4,8% auf 105 Mio CHF zu. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag bei 21,8 Mio (VJ 19,3 Mio) und der übrige ordentliche Erfolg stieg dank Erträgen aus Veräusserungen von Finanzanlagen auf 24,3 Mio (VJ 21,3 Mio).

Nur moderat sind derweil die Kosten der Bank angewachsen: Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 1,5% auf 252 Mio CHF. Und den Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden netto 12,9 Mio zugewiesen.

HYPOTHEKEN- UND FONDSGESCHÄFT WACHSEN

Wachstum verzeichnet die Bank im Privat- und im Firmenkundengeschäft: Die Kundenausleihungen nahmen um rund 1,1 Mrd oder 5,1% auf 22,4 Mrd CHF zu. Dabei erhöhten sich die Hypothekarforderungen um 4,9%. Auf der Gegenseite blieben die Kundengelder mit 22,1 Mrd etwa auf Vorjahresniveau stehen. Der Fondsbestand stieg bei einer guten Nachfrage nach BEKB-Fonds um 744 Mio auf 6,7 Mrd.

Im laufenden Jahr zielt Rüfenacht auf einen Gewinn im Umfang wie 2017 ab. Trotz wachsender Konkurrenz etwa von Versicherungen oder Online-Portalen, soll das Hypotheken-Geschäft weiter wachsen, und auch im Fondsgeschäft gebe es noch Potenzial. Gleichzeitig werde man mit einem neuen Online-Kundenportal den Bedürfnissen junger Kunden gerecht, während mit Anpassungen bei der IT die Effizienz gesteigert werden soll.

An der Börse legten die Aktien am Freitag 1,4% zu.

mk/tp

(AWP)