Händler werten es als gutes Zeichen, dass sich die Märkte nach dem deutlichen Einbruch der Vorwoche so schnell wieder erholen. Das zeige, dass es ausreichend Investoren gebe, die Schwächephasen zum Einstieg nutzen, kommentiert ein Börsianer. Mit den steigenden Kurse ist auch die Nervosität wieder etwas gesunken, wie die aktuellen Entwicklung des VSMI zeigt.

Und doch warnen Marktteilnehmer, dass man die Entwicklung an der US-Börse vergangene Woche nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ein konzertierter Run von Privataktionären auf die Aktien von Gamestop hatten zahlreiche Hedge Fonds in Bedrängnis gebracht. "Die Turbulenzen sollten als Weckruf gesehen werden", sagt ein Markstratege.

Er gehe davon aus, dass sich Privatanleger auch in Zukunft verstärkt über soziale Medien in Gruppen zusammentun und am Markt aktiv sein werden. Als generell positiv bewerten Börsianer die Nachrichten rund um US-Konjunkturstützen. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Gespräche mit den Senatsrepublikanern als "sehr produktiv".

SMI deutlich im Plus

Der SMI bewegt sich um 0,7 Prozent bei 10'817 Punkten im Plus. Derweil hat sich die Nervosität der Investoren merklich abgekühlt. Der Volatilitätsindex VSMI verliert am Vormittag annähernd 12 Prozent, nachdem er Ende vergangener Woche noch auf den höchsten Stand seit Anfang November gestiegen war.

Auf Aktienseite sind die Anteilsscheine von Alcon und Julius Bär mit Kursgewinnen von jeweils mehr als 3 Prozent die absoluten Spitzenreiter. Julius Bär hatte am Vortag nach guten Zahlen noch unter Gewinnmitnahmen gelitten.

Durchweg gefragt sind zudem die Medtechs unter den Blue Chips. So geht es neben Alcon auch für Straumann und Sonova um überdurchschnittliche 2,4 bzw. 1,8 Prozent nach oben. In einer Branchestudie von Jefferies heisst es, dass sowohl Hörsystemhersteller wie Sonova als auch Implantate-Spezialisten wie Straumann in den kommenden Jahren attraktive Renditen abwerfen sollten.

Swatch erneut mit Spitzenplatz

Swatch-Aktien sichern sich mit einem Plus von 3,0 Prozent erneut einen der Spitzenplätze unter den Blue Chips. Sie setzen damit ihre freundliche Tendenz der Vortage fort. Analysten hatten sich nach den Jahreszahlen zuletzt optimistischer gezeigt. Konkurrent Richemont steht mit +2,2 Prozent ebenfalls auf den Einkaufslisten.

Die Kursgewinne von Logitech (+1,9 Prozent) und AMS (+1,5 Prozent) werden derweil mit den Avancen der Techwerte in den USA erklärt. Investoren hoffen auf starke Zahlen der beiden Tech-Giganten Amazon und Alphabet, die nach Börsenschluss Zahlen vorlegen.

Finanzwerte gefragt

Insgesamt freundlich präsentiert sich aktuell auch die Finanzbranche. Angeführt von der CS (+2,0 Prozent), gewinnen Swiss Life, Swiss Re, UBS und Zurich zwischen 1,2 und 1,9 Prozent hinzu. Dagegen bremsen die unterdurchschnittlichen Avancen der drei Schwergewichte Roche, Nestlé (beide +0,4 Prozent) und Novartis (+0,8 Prozent) den Markt etwas aus.

Im Minus notieren aktuell lediglich Givaudan, die um 1,4 Prozent nachgeben. Auch am Dienstag gab es weitere eher zurückhaltende Analystenkommentare nach der Zahlenvorlage am vergangenen Freitag.

Im breiten Markt fallen noch die Abgaben bei Vifor (-1,4 Prozent) auf. Der Partner FMC sorgt mit einer Gewinnwarnung für negative Schlagzeilen. Dem stehen Kursgewinne von mehr als 4 Prozent bei Mobilezone gegenüber.

(AWP)