Der Reedereichef betonte: "Wir haben einfach nicht genug Schiffe, um all die Waren zu transportieren." Nötig wäre eine globale Flotte, die flexibel den Chartermarkt bedienen und bei der auch normale Wartungsarbeiten möglich seien. "Ich wäre nicht traurig, wenn wir wieder zu einer normalen Situation kämen. Das wäre besser für alle."

Derzeit dominierten unter anderem wegen der Corona-Pandemie Verspätungen mit teils erheblichen Auswirkungen auf die Linienverkehre. Das betreffe sowohl Asien als auch die USA und Nordeuropa. Normalerweise müssten Schiffe im Schnitt einen bis eineinhalb Tage auf ihre Abfertigung warten, inzwischen seien es mehr als drei Tage. "Das bedeutet, man braucht mehr Schiffe, um die gleiche Menge Fracht zu transportieren", sagte Habben Jansen.

Probleme gebe es auch beim Container-Umlauf. Dauere es sonst etwa 50 Tage, bis ein Container wieder bei Hapag-Lloyd sei, seien es nun schon 60 Tage. "Wir sind auch frustriert", sagte Habben Jansen mit Blick auf genervte Kunden. Er wüsste jedoch nicht, "was wir noch tun können, um die Kapazitäten zu erhöhen". Alle Schiffe führen - wenn sinnvoll - mit Höchstgeschwindigkeit, niemand schicke derzeit Frachter zu Wartungsarbeiten ins Dock.

Überlegungen des Hamburger Hafenlogistikspezialisten HHLA , den chinesischen Terminalbetreiber Cosco Shipping Ports als Investor für das Containerterminal Tollerort (CTT) ins Boot zu holen, nannte Habben Jansen aus Sicht der Reederei "nicht unlogisch". Hapag-Lloyd selbst habe eine Beteiligung am Containerterminal Altenwerder (CTA). "Wir haben das nie bedauert."/klm/DP/fba

(AWP)