Flughäfen versuchten nach Angaben von Mistry, die Umsatzrückgänge durch die Corona-Pandemie durch enorme Zuschläge wettzumachen. Die Zeche zahlten Fluggesellschaften und Passagiere. Die zusätzlichen Kosten könnten an einigen Flughäfen mehrere Milliarden Dollar im Jahr ausmachen. Flugsicherheitsdienste hätten für 2022 Preiserhöhungen von durchschnittlich 40 Prozent vorgesehen. In Europa lägen die Preiserhöhungen sogar teils über 50 Prozent.

Walsh rief Regierungen auf, die Reiseregeln zu lockern. Die Vorkehrungen zeigten, dass von internationalen Passagieren keine grössere Gefahr ausgehe. Er führte eine Statistik aus Grossbritannien an. Dort seien seit Februar bei ankommenden Passagieren 1,3 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden, und lediglich 1,6 Prozent seien positiv gewesen. Es gebe grossen Nachholbedarf, sagte Walsh. Das zeigten Erfahrungen dort, wo Reisebeschränkungen gelockert wurden. "Der Appetit ist stark, aber er wird durch staatliche Restriktionen unterdrückt."

Obwohl manche Flughäfen zu Beginn der Sommerferien mit langen Schlangen vor den Schaltern Schlagzeilen gemacht haben, kommt das internationale Fluggeschäft nach wie vor nicht richtig vom Fleck. Zwar stiegen die Buchungen im Mai an, aber die Unsicherheit sei weiterhin erheblich, vor allem wegen der neuen Coronavirus-Variante Delta, berichtete die neue Chefökonomin des Verbandes, Ezgi Gulbas. "Die Erholung läuft sehr schleppend", sagte sie.

Nach den neuesten Zahlen lagen die internationalen Passagierkilometer noch rund 85 Prozent unter dem Niveau 2019, vor der Corona-Krise. Im April waren es noch gut 87. Prozent. Die Zahlen für Juni lagen noch nicht vor. Bei inländischen Flügen war die Lage im Mai besser: "nur" rund minus 24 Prozent. In Russland und China werde bereits mehr geflogen als vor der Krise, so der Verband./oe/DP/stw

(AWP)