Kardex, die mit ihren rund 1'650 Mitarbeitenden in über dreissig Ländern weltweit vertreten ist, steigerte laut Mitteilung vom Donnerstag den Auftragseingang um 10% auf 411,9 Mio EUR und erreichte per Jahresende einen rekordhohen Auftragsbestand von 173,6 Mio. Die Gruppe erzielte mit ihren Systemen zur Lagerung, Sicherung, Kontrolle und Auslieferung von Gütern und Komponenten ein Umsatzplus von 5% auf 376,1 Mio.

Das Wachstum ging nicht auf Kosten der Profitabilität, ganz im Gegenteil. Kardex steigerte den EBIT um 11% auf 46,0 Mio EUR und damit die dazugehörige Marge um 0,7% Prozentpunkte auf 12,2%. Der Anteil des margenstarken Servicegeschäfts habe sich beinahe bis auf einen Drittel am Umsatz erhöht, während die operativen Kosten im Vergleich zum Umsatzzuwachs unterproportional zulegten. Unter dem Strich resultierte ein um 3,2% höherer Reingewinn von 31,8 Mio EUR.

In der Bilanz sei man unverändert solide aufgestellt, das Unternehmen schuldenfrei, so die Mitteilung. Dabei stützt sich Kardex auf einen Netto Cash Bestand von 114,9 Mio EUR. Den Free Cash Flow weist Kardex mit 34,6 Mio aus, nachdem im Vorjahr Sondereffekte diesen Wert auf 16,4 Mio gedrückt hatten. Die Aktionäre profitieren vom guten Geschäftsgang und der soliden Bilanz in Form einer Dividendenerhöhung um dreissig Rappen auf 3,60 CHF je Aktie.

PROFITABLES SERVICEGESCHÄFT

Mit den Intralogistik-Lösungen von Remstar wuchs Kardex im Auftragseingang besonders stark um 17% auf 336,9 Mio EUR und der Umsatz nahm um 6,6% auf 302,7 Mio zu. Remstar liegt mit der EBIT-Marge von 14,7% nun am oberen Ende des mittelfristigen Zielbandes, das von 7 bis 15% reicht.

In der Sparte habe sich die Nachfrage in den Märkten Zentraleuropas, Südwesteuropas und gegen Jahresende hin auch in Nordamerika besonders gut entwickelt, hiess es. Weniger gut lief das Geschäft in Grossbritannien, Skandinavien und einigen osteuropäischen Ländern. Künftig soll Asien gepusht und der Markteintritt in Südamerika gewagt werden, sagte CEO Jens Fankhänel an einer Telefonkonferenz.

Die kleinere Einheit Mlog, die integrierte Materialflusssysteme und automatische Hochregallager produziert, verzeichnete aufgrund von Grossprojekten in der Vorjahresperiode beim Auftragseingang einen Rückgang von 11% auf 75,1 Mio EUR und der Umsatz nahm um 2,0% auf 73,6 Mio ab. Wie bei Remstar wuchs aber auch bei Mlog das margenstärkere reine Servicegeschäft gut und so stieg die operative Marge um 0,2 Punkte auf 5,3%.

Auch bei Mlog gehe es darum, die geographische Ausbreitung zu verbessern, so der CEO. Mlog ist vor allem in Deutschland tätig und soll künftig in ausgewählten weiteren Ländern den Umsatzanteil auf über 30% ausbauen.

GEWINN VON MARKTANTEILEN

Auf das laufende Jahr blickt das Management optimistisch, ohne dabei konkrete Ziele zu nennen. Beide Divisionen seien gut positioniert, um von der wachsenden Nachfrage nach Intralogistik-Dienstleistungen zu profitieren. Kardex strebt weitere Marktanteilsgewinne an. In beiden Bereichen würden dabei neue Lösungen zum Thema "Industrie 4.0" an Stellenwert gewinnen.

Vom dicken Kapitalpolster soll derweil noch nichts an die Aktionäre zurückgeführt werden. Vielmehr schaue man sich nach Übernahmemöglichkeiten um, hielt Fankhänel fest.

An der Börse legen Kardex bis am frühen Nachmittag in einem rückläufigen Markt um 0,3% zu. Analysten verweisen auf die zuversichtlichen Aussagen im Ausblick, die hohen Auftragsbestände und die höhere Dividende als Kaufargumente.

mk/ra

(AWP)