Es gebe für die Deutsche Wohnen keine triftigen Gründe, ihre Zustimmung zum Verzicht auf die Mindestannahmeschwelle zu verweigern, hiess es vom Übernahmeziel. Durch den Verzicht auf die Vollzugsbedingungen des Übernahmeangebots verlängere sich die ursprünglich am 20. September 2021 auslaufende Annahmefrist um zwei Wochen und werde nun am 4. Oktober 2021 enden.

Damit könnten die Bochumer die Nummer zwei auf dem deutschen Wohnungsmarkt auch dann übernehmen, wenn ihnen die Investoren erneut nicht die Aktienmehrheit anbieten sollten. Vonovia hatte bisher zur Bedingung für seine Offerte gemacht, dass die Deutsche-Wohnen-Anleger mindestens mehr als 50 Prozent ihrer Aktien gegen eine Barofferte von 53 Euro pro Papier umtauschen. Das "Handelsblatt" hatte zuvor über eine mögliche Streichung der Annahmeschwelle berichtet.

Der Kurs der Deutsche-Wohnen-Aktie legte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate auf nahezu 53 Euro zu. Den Xetra-Handel hatte das Papier bei 52,64 Euro beendet. Für Vonovia-Papiere ging es ebenfalls etwas nach oben.

Vonovia war mit einem ursprünglichen Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen knapp an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert. Der Konzern bekam dabei nur 47,62 Prozent der Aktien der Deutsche Wohnen angeboten. Vorstandschef Rolf Buch hatte daraufhin Hedgefonds für das Scheitern der Milliardentransaktion verantwortlich gemacht. Für den neuen Anlauf erhöhte er Anfang August das Angebot um einen Euro auf 53 Euro je Aktie.

Vonovia besitzt in Deutschland, Österreich und Schweden rund 414 000 Wohnungen. Die Deutsche Wohnen ist der grösste Privatvermieter in der Hauptstadt: Rund 114 000 der insgesamt mehr als 155 000 Wohnungen stehen im Grossraum Berlin./hff/DP/men

(AWP)