An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Der Aktienkurs der Deutsche Wohnen legte kurz nach Handelsstart am Dienstag um 0,72 Prozent auf ein Rekordhoch von 53,02 Euro zu und überschritt damit leicht den von Vonovia gebotenen Preis von 53 Euro. Für die Vonovia-Aktie ging es lediglich um 0,04 Prozent nach oben.

Es gebe für die Deutsche Wohnen keine triftigen Gründe, ihre Zustimmung zum Verzicht auf die Mindestannahmeschwelle zu verweigern, hiess es vom Übernahmeziel. Durch den Verzicht auf die Vollzugsbedingungen des Gebots verlängere sich die ursprünglich am 20. September auslaufende Annahmefrist um zwei Wochen und werde nun am 4. Oktober enden.

Damit könnten die Bochumer die Nummer zwei auf dem deutschen Wohnungsmarkt auch dann übernehmen, wenn ihnen die Investoren erneut nicht die Aktienmehrheit anbieten sollten. Vonovia hatte bisher zur Bedingung für seine Offerte gemacht, dass die Deutsche-Wohnen-Anleger mindestens mehr als 50 Prozent ihrer Aktien gegen eine Barofferte von 53 Euro pro Papier umtauschen.

Vonovia war mit einem ursprünglichen Gebot für die Deutsche Wohnen knapp an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert. Der Konzern bekam dabei nur 47,62 Prozent der Aktien der Deutsche Wohnen angeboten. Vorstandschef Rolf Buch hatte daraufhin Hedgefonds für das Scheitern der Milliardentransaktion verantwortlich gemacht. Für den neuen Anlauf erhöhte er Anfang August das Angebot um einen Euro auf 53 Euro je Aktie.

Vonovia besitzt in Deutschland, Österreich und Schweden rund 414 000 Wohnungen. Die Deutsche Wohnen ist der grösste Privatvermieter in der Hauptstadt: Rund 114 000 der insgesamt mehr als 155 000 Wohnungen der Gesellschaft stehen im Grossraum Berlin./hff/DP/stw/jha/

(AWP)