Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn ein Plus von 0,3 Prozent auf 15 520 Punkte. Auf Wochensicht zeichnet sich damit noch ein moderates Minus ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag ebenfalls freundlich erwartet.

Berichte aus China, wonach Evergrande laut Insidern kurz vor dem Ende einer Nachfrist eine Anleihe bedient haben soll, milderten die Sorgen vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des Konzerns ab. Denn in einem solchen Fall könnte eine Ansteckungsgefahr für den gesamten, hoch verschuldeten chinesischen Immobiliensektor drohen.

Im Blick stehen im Handelsverlauf dann noch Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor in Deutschland und der Eurozone. Am Nachmittag kommen auch aus den USA entsprechende Daten..

Unter den Einzelwerten dürften aus dem Dax vor allem die Aktien von RWE und Deutscher Post im Blick stehen. Die RWE-Papiere dürften ihren seit etwa Mitte Oktober eingeschlagenen Erholungskurs fortsetzen. Die britische Grossbank HSBC hat neutrales Anlageurteil für die Aktie aufgegeben und ist nun positiv gestimmt für die weitere Geschäfts- und damit auch Kursentwicklung des Versorgers. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für das Papier vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vorabend nach oben.

Die Deutsche Post DHL rechnet Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft zwar nicht mit grossen Sprüngen bei den Paketmengen, erwartet aber dennoch ein sehr starkes Geschäft. Nachdem es im vierten Quartal 2020 ein aussergewöhnlich starkes Plus bei den Sendungen von fast einem Viertel gegeben habe, dürfte das hohe Vorjahresniveau nun gehalten und möglicherweise leicht übertroffen werden, sagte der für Post und Paket Deutschland zuständige Vorstand Tobias Meyer der Deutschen Presse-Agentur. Auf Tradegate reagierte die Aktie Gelb leicht positiv.

Die Aktien von Siltronic werden ebenfalls im Blick stehen, denn die Übernahme des Waferherstellers durch den taiwanesischen Chip-Zulieferer Globalwafers verzögert sich. Aufgrund sich hinziehender Gespräche über regulatorische Freigaben erfolgt der Vollzug des Zusammenschlusses mit Globalwafers laut Siltronic voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr. Die Verhandlungen mit den Behörden über die Konditionen der noch ausstehenden Freigaben liefen noch. Auf Tradegate ging es für das SDax -Unternehmen daher nun deutlich abwärts.

Dass die Privatbank Berenberg ihr neutrales Urteil zu Encavis aufgab und den Kauf empfiehlt, brachte dieser SDax-Aktie dagegen ein vorbörsliches Plus auf Tradegate. Nach einem trüben Geschäftsverlauf 2021 und einem deutlichen Kursrückgang um fast ein Fünftel sein nun ein besseres Jahr zu erwarten, schrieb Analyst Igor Kim über den Solar- und Windparkbetreiber. Die Bedenken am Markt hinsichtlich der Rentabilität der Projekte seien übertrieben./ck/mis

(AWP)