Nach dem Dax-Anstieg um rund neun Prozent seit dem 9. Mai fehlt dem deutschen Leitindex zunächst die Kraft für eine fortgesetzte Erholung. Wenngleich nun erst einmal eine Konsolidierung anstehe, habe der Dax seinen seit Januar bestehenden Abwärtstrend nachhaltig verlassen, erklärte Marktexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel in einem Morgenkommentar. In den USA hatte der Handel am Montag wegen eines Feiertages geruht.

Bei der Dax-Erholung hatten sich die Anleger zum Wochenstart auch von erneut hohen Inflationsdaten aus Deutschland nicht irritieren lassen. Denn dem hatten positive Nachrichten aus China entgegengestanden, wonach in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai von diesem Mittwoch an die Corona-Lockdown-Massnahmen grösstenteils wegfallen sollen. Wie am Dienstag bekannt wurde, verbesserte sich die Stimmung in den Chefetagen chinesischer Unternehmen laut dem Einkaufsmanagerindex für das herstellende Gewerbe zuletzt etwas.

Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group hat im ersten Quartal nach eigener Einschätzung im Tagesgeschäft solide abgeschnitten. Die Nettomieterträge gingen im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um knapp 16 Prozent zurück. Das operative Ergebnis (FFO1) lag acht Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Adler führte die Rückgänge vorwiegend auf den Verkauf eines Immobilienportfolios zurück. Flächenbereinigt habe die Durchschnittsmiete um 2,1 Prozent auf 7,46 Euro je Quadratmeter zugelegt. Die Jahresziele bestätigte das Management. Die zuletzt schwer unter Druck stehende Adler-Aktie stieg vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss um rund 12 Prozent.

Der spanische Funkturmbetreiber Cellnex hat sein Kaufinteresse an einem Anteil der Funkturmsparte der Deutschen Telekom bekräftigt. Im Lichte von Medienberichten bestätigte Cellnex am Montag, ein Gebot für einen Anteil der passiven Infrastruktur der Telekom in Deutschland und Österreich zu erwägen. Der Prozess sei noch in einer Prüfungsphase, insbesondere seien die Bedingungen und die mögliche Bewertung noch nicht entschieden. Die T-Aktie notierte auf Tradegate zuletzt 0,6 Prozent tiefer.

Die Papiere von Siemens Healthineers gewannen auf Tradegate 1,2 Prozent. Die britische Bank Barclays hatte die Titel des Medizintechnikkonzerns von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 67 Euro angehoben. Analyst Hassan Al-Wakeel attestierte dem Unternehmen eine robuste Umsatzdynamik und eine attraktive Bewertung./edh/eas

(AWP)