"Für diejenigen, die auf dem Weg nach oben nicht dabei waren, ist jeder kleine Rücksetzer eine willkommene Kaufgelegenheit", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners die Lage. Der EuroStoxx 50 wird zur Wochenmitte ebenfalls höher erwartet, und zwar um 0,8 Prozent.

In elf Tagen war der Dax bis Wochenbeginn ohne grösseren Stopp um fast 19 Prozent nach oben gerannt, bevor am Dienstag Anleger Gewinne mitnahmen. Die erste Erholungsphase am Markt, in der es das "leichte Geld" zu verdienen gebe, sei nun vorüber, erklärte Marktstratege Eduardo Lecubarri von JPMorgan. Der auf mittelgrosse und kleine Werte fokussierte Experte rät vor allem auf Nachzügler zu setzen, die sich bislang wenig vom Corona-Crash erholt hätten und gleichzeitig eine besonders geringe Bewertung aufwiesen.

Am Abend steht die US-Notenbank Fed im Fokus, die an ihrem Corona-Krisenkurs zunächst kaum etwas ändern dürfte. Beachtung dürften vor allem neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Arbeitsmarkt finden. Die Fed hatte sich dazu eigentlich schon im März äussern wollen. Wegen der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde das jedoch verschoben.

Die Commerzbank-Aktien rückten vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 2,8 Prozent zum Xetra-Schluss vor. Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank bekommt einem Bloomberg-Bericht zufolge Ärger mit dem zweitgrössten Aktionär. Der seit Sommer 2017 an der Bank beteiligte Finanzinvestor Cerberus sei mit der Führung der Bank sehr unzufrieden und wolle deshalb zwei Sitze im Aufsichtsrat. Ein Händler sagte am Morgen, Cerberus habe sich länger still verhalten und die Kursverluste hingenommen, scheine nun aber die Zügel wieder anzuziehen. Für den Kurs könnte dies positiv sein.

Die Schweizer Grossbank UBS stufte die Aktien der Lufthansa von "Buy" auf "Sell" ab und passte das Kursziel von 18,00 auf 5,85 Euro an. Analyst Jarrod Castle begründete seine Verkaufsempfehlung mit dem massiven Verlust an Aktionärswert infolge der Corona-Krise. Die zuletzt stark gelaufenen Lufthansa-Anteile verloren vorbörslich auf Tradegate drei Prozent.

Der Baumarktbetreiber Hornbach Holding hält nach ein einem kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung im ersten Geschäftsquartal an seiner Jahresprognose fest. Die konjunkturellen Risiken durch die Coronakrise im weiteren Geschäftsverlauf seien erheblich und schwer abschätzbar, hiess es vom Konzern. Für die Titel ging es vorbörslich auf Tradegate um 4,8 Prozent hoch./ajx/fba

(AWP)