"Der deutsche Leitindex steht wohl vor einem ernüchternden Wochenstart", kommentierte Martin Utschneider, technischer Analyst bei der Bank Donner & Reuschel. Der übergeordnete chart- und markttechnische Abwärtstrend sei weiterhin intakt und "die Rezessionstendenz bleibt das alles überschattende volkswirtschaftliche Thema".

Laut Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management ist die Erwartung, dass noch grössere Zinsschritte als solche um 0,50 Prozentpunkte nicht auf der Agenda der US-Notenbank Fed stehen, zwar gut für die Anlegerstimmung und zieht Schnäppchenjäger an. "Aber das bedeutet nicht, dass der Bärenmarkt vorbei ist", ergänzte der Experte. Auch für ihn steht das Thema Rezession in der Wahrnehmung der Anleger ganz oben.

Unternehmensseitig sieht die Agenda zu Wochenbeginn übersichtlich aus. Mit der Funkturm-Gesellschaft Vantage Towers und dem IT-Dienstleister Adesso legten Unternehmen aus der zweiten Reihe endgültige Geschäftszahlen vor. Während Vantage über das abgelaufene Geschäftsjahr Rechenschaft ablegte, berichtete Adesso über ein gutes erstes Quartal. Der Vorstand bleibt aber wegen einer möglichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds bei seiner Jahresprognose.

Ansonsten standen Analystenkommentare im Fokus. Neue Kaufempfehlungen der HSBC und der Privatbank Berenberg bescherten dem Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec sowie dem auf Software für die Finanzbranche spezialisierten Anbieter GFT Technologies vorbörsliche Kursgewinne./gl/jha/

(AWP)