Der X-Dax als Indikator für das deutsche Börsenbarometer signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,8 Prozent auf 13 014 Punkte. Damit zeichnet sich auf Wochensicht ein Verlust von knapp einem Prozent ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte ebenfalls freundlich in den letzten Handelstag der Woche starten.

Nach einer zunächst deutlichen Erholung zum Wochenstart mit sich jedoch rasch wieder auflösenden Gewinnen war der Dax am Donnerstag schliesslich auf ein neues Tief seit Anfang März gefallen. "Die Börse ist im Moment eine Achterbahn. Auf den gestrigen Ausverkauf folgt heute der nächste Erholungsversuch", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners die Nervosität unter den Anlegern. Dadurch aber, dass augenscheinlich immer mehr Anleger angesichts der Verluste den Börsen den Rücken drehten, wechselten immer mehr Aktien "von zittrigen in starke Hände". Damit wiederum stiegen die Chancen auf eine Bodenbildung, also für ein vorläufiges Ende der Baisse.

Passend dazu verwies Altmann auch auf einen "Trendwechsel am Rentenmarkt", was die Aktienmärkte zusätzlich unterstütze. "Ein Zinsrückgang um 0,2 Prozent an nur einem Tag ist schon beeindruckend" und mache Anleihen im Vergleich zu Aktien wieder ein Stück unattraktiver.

Unter den Einzelwerten dürften allerdings die Papiere des Online-Modehändlers Zalando "Federn lassen". Das Unternehmen befürchtet wegen der zuletzt stark eingetrübten Wirtschaftsperspektiven eine längere Nachfrageflaute. Daher wurden am Vorabend die Jahresziele zusammengestrichen. Für 2022 wird bestenfalls noch mit einem kleinen Umsatzwachstum gerechnet. Einige Analysten reagierten bereits mit Kurszielsenkungen. Die Aktien verlieren aktuell vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schluss rund elf Prozent.

Bankenwerte erholen sich dagegen auf Tradegate momentan von ihren Vortagesverlusten im zweistelligen Prozentbereich wieder etwas. Auf der Handelsplattform Tradegate legen sowohl die Papiere der Deutschen Bank als auch der Commerzbank zu.

Die Aktie der Deutschen Post legten auf Tradegate um 1,5 Prozent zu. US-Konkurrenten Fedex erzielte im jüngsten Geschäftsquartal deutlich mehr Umsatz und auch der Betriebsgewinn stieg. Fedex und Wettbewerber wie UPS und DHL profitierten in der Pandemie stark vom Bestell-Boom im Internet./ck/zb

(AWP)