Am vergangenen Freitag war der deutsche Leitindex wegen zunehmender Spannungen zwischen den USA und China bereits um zwei Prozent abgesackt und wieder unter die runde Marke von 13 000 Punkten gerutscht. Wenige Tage davor hatte er noch im Zuge der EU-Einigung auf ein Hilfspaket zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen mit 13 313 Punkten den höchsten Stand seit dem Corona-Crash erreicht.

Charttechnik-Experte und Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank wird für den Dax nun skeptischer: Der steile Aufwärtstrend der vergangenen Wochen stehe auf dem Prüfstand. Ein Ausbruch nach oben über die alten Tops sollte kaum mehr zu erreichen sein.

Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es am Montagvormittag um 0,35 Prozent auf 26 556,05 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büsste 0,32 Prozent ein.

Am deutschen Markt drehte sich zum Wochenauftakt zunächst alles um den wertvollsten Konzern im Dax: SAP . Europas grösster Softwarehersteller verdiente im zweiten Quartal unter dem Strich deutlich mehr. SAP will zudem die Anfang vergangenes Jahr für acht Milliarden US-Dollar übernommene US-Cloudfirma Qualtrics in New York an die Börse bringen. Die SAP-Aktien gewannen fast drei Prozent und bewegten sich damit wieder etwas stärker in Richtung ihres vor wenigen Tagen erreichten Rekordhochs bei 143,20 Euro.

Die Titel des Kunststoffkonzerns Covestro profitierten im Dax mit plus 1,6 Prozent von der Streichung eine Verkaufsempfehlung durch Mainfirst.

Die Kurse im Luftfahrtsektor gerieten dagegen erheblich unter Druck. Lufthansa fielen im MDax um 6,3 Prozent. Im Dax verloren die Titel des Triebwerkherstellers MTU 2,5 Prozent. Analyst David Perry von JPMorgan verwies auf den jüngsten neuerlichen Anstieg der vom Coronavirus Infizierten in mehreren europäischen Ländern sowie auf die Entscheidung Grossbritanniens, Urlaubsrückkehrer aus Spanien wieder in eine Quarantäne zu schicken./ajx/mis

(AWP)