Der MDax sank um 0,57 Prozent auf 27 332,99 Punkte. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, verlor 0,22 Prozent auf 3298,49 Zähler.

Momentan gebe es keinen nachhaltigen Grund für eine ausgeprägte risikofreudige Stimmung, konstatierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen Helaba. Er verwies vor allem auf Zurückhaltung angesichts von Corona-Neuinfektionen und auf den weiter schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners thematisierte den US-Wahlkampf im Umfeld einer angeschlagenen Wirtschaft sowie die in die nächste Runde gehenden zähen Brexit-Verhandlungen. "Ein Scheitern und damit ein harter No-Deal-Brexit durch die Hintertür ist mittlerweile genau so wahrscheinlich", schrieb er.

Unter den Einzelwerten ragten im Dax die Aktien von Covestro mit einen Plus von 1,8 Prozent heraus. Die Zuversicht des Kunststoffherstellers für das dritte Quartal wirkte nach, zumal nun positive Analystenkommentare folgten. So hob etwa Barclays-Analyst Sebastian Satz das Kursziel für die Aktie auf 44 Euro an und bekräftigte seine Empfehlung "Overweight".

Im MDax gewannen die Anteilsscheine des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers Rheinmetall nach einem Bericht in der ungarischen Presse über einen Grossauftrag Ungarns für Schützenpanzer an der Index-Spitze 2,5 Prozent.

Unter den Favoriten im Index der mittelgrossen Werte fand sich auch die Aktie von Evotec mit plus 1,9 Prozent. Der Wirkstoffforscher und -entwickler hatte am Morgen eine strategische Allianz für Therapien gegen Nierenerkrankungen mit dem dänischen Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk bekannt gegebenen.

Die am Vortag unter Druck geratenen Papiere der Lufthansa erholten sich etwas mit plus 1,0 Prozent. Die Schweizer Töchter Swiss und Edelweiss erhielt ihre staatlich garantierten Kredite, die die Regierung in Bern bereits im Mai versprochen hatte. Sie waren jedoch vom deutschen Rettungspaket für die Lufthansa abgehängig gewesen. Zudem schliesst Easyjet drei Basen in Grossbritannien, darunter auch Stansted.

Halbjahreszahlen legten Zooplus und der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus vor. Beide bestätigten zudem ihre Prognosen, wobei der Online-Händler für Heimtierbedarf seine Ziele erst kürzlich angehoben hatte. Börsianer hoben hier daher vor allem das Zahlenwerk von Zooplus positiv hervor, das mit Blick auf Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) am oberen Ende der Schätzungen liegt. Die Zooplus-Aktie gewann 1,3 Prozent. Die Papiere von Tele Columbus indes büssten 3,0 Prozent ein./ck/mis

(AWP)