Im frühen Handel gewann der Leitindex 0,15 Prozent 12 932,11 Punkte, womit sich auf Wochensicht ein Verlust von knapp einem Prozent abzeichnet. Der MDax der mittelgrossen Werte legte am Morgen um 0,24 Prozent auf 26 436,57 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,65 Prozent auf 3458,54 Punkte.

Die zu Ende gehende Woche hatte für die Börsen stark begonnen. Doch nach einer zunächst deutlichen Erholung hatten sich dann auch im Dax die Gewinne rasch wieder pulverisiert. Am Donnerstag sackte der Leitindex schliesslich auf ein neues Tief seit Anfang März. "Die Börse ist im Moment eine Achterbahn", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners die Nervosität unter den Anlegern. Er hofft allerdings auf eine baldige Bodenbildung, da angesichts der Verluste zunehmend mehr Anleger die Segel streichen. Damit wechseln immer mehr Aktien "von zittrigen in starke Hände", was für ein vorläufiges Ende der Baisse spricht.

Unter den Einzelwerten stachen im Dax die Papiere des Online-Modehändlers Zalando negativ heraus, mit einem Verlust von knapp 16 Prozent. Zalando befürchtet wegen der zuletzt stark eingetrübten Wirtschaftsperspektiven eine längere Nachfrageflaute. Daher wurden am Vorabend die Jahresziele zusammengestrichen und für 2022 wird bestenfalls mit einem kleinen Umsatzwachstum gerechnet. Einige Analysten reagierten prompt mit Kurszielsenkungen. Anleger von anderen einstigen Gewinnern der Corona-Pandemie stiessen ihrerseits Aktien ab. Entsprechend büssten im Gefolge von Zalando auch Delivery Hero , Hellofresh oder About You kräftig ein. Letztere fielen zudem auf ein neues Rekordtief.

Für Bankenwerte ging es ebenfalls weiter abwärts - trotz bereits prozentual zweistelliger Verluste am Vortag. Die Papiere der Deutschen Bank büssten 0,9 Prozent ein und die der Commerzbank 2,7 Prozent. Anleger umtreibt die Sorge, dass Unternehmen und auch Konsumenten im Fall einer Rezession zunehmend Schwierigkeiten bekommen, Kredite zurückzuzahlen.

Die Aktien der Deutschen Post dagegen stiegen um 0,8 Prozent und profitierten vom Geschäftsbericht des US-Konkurrenten Fedex . Dieser erzielte im jüngsten Geschäftsquartal deutlich mehr Umsatz und auch der Betriebsgewinn stieg. Fedex und Wettbewerber wie UPS und DHL profitierten in der Pandemie stark vom Bestell-Boom im Internet./ck/stk

(AWP)