Mit den jetzigen Kursgewinnen knüpft der Dax an eine starke Vorwoche an, in der das Börsenbarometer zunächst infolge des Krieges zunächst unter die Marke von 12 500 Punkten abgesackt war, sich dann aber vom Wochentief um rund zehn Prozent erholte. Bereits vor dem Wochenende hatten vorsichtige Hoffnungen auf Bewegung in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine die Aktienmärkte in Europa gestützt. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss am Sonntag nun ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht aus.

Die Kämpfe in der Ukraine gingen gleichwohl mit aller Härte weiter. Dabei seien die Einschläge von russischer Seite der Nato-Grenze jetzt schon "bedenklich nahe" gekommen, gab Marcel Mussler, Herausgeber der Mussler-Briefe, zu bedenken. Dennoch ging es auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Montag im frühen Handel um 1,53 Prozent auf 3743 Punkte hoch.

Hierzulande standen zum Wochenauftakt noch einige Unternehmen mit Zahlen im Blick. Die Resultate und der Ausblick von Europas grösstem Autobauer Volkswagen gaben dem vom Ukraine-Krieg zuletzt heftig gebeutelten Sektor europaweit Auftrieb. VW-Vorzugsaktien verteuerten sich an der Dax-Spitze um gut sechs Prozent. Der Konzern habe trotz Problemen stark und weit über den Erwartungen abgeschnitten und einen "sehr soliden" Ausblick gegeben, lobte JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.

In diesem Sog verteuerten sich die Anteile des VW-Grossaktionärs, der Porsche-Holding , sowie der Konkurrenten BMW und Mercedes -Benz ähnlich stark, für Anteile am Zulieferer Continental ging es um mehr als vier Prozent aufwärts.

Auch Banken waren europaweit gefragt - Deutsche Bank verteuerten sich um mehr als fünfeinhalb Prozent, hier half zudem eine gestrichene Verkaufsempfehlung durch die Berenberg Bank. Commerzbank-Anteile rückten um mehr als drei Prozent vor.

Unter den wenigen Verlierern im starken Marktumfeld fanden sich die sogenannten Corona-Gewinner wieder, besonders deutlich traf es erneut den Kochboxenversender Hellofresh und den Essenslieferanten Delivery Hero mit jeweils rund fünf Prozent Kursabschlag.

Talanx-Papiere kletterten nach der Zahlenvorlage um mehr als dreieinhalb Prozent, hier stützte auch der trotz des Ukraine-Kriegs beibehaltene Ausblick des Versicherungskonzerns. Die nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr eher vorsichtigen Ziele des Finanzdienstleisters Hypoport bescherten der Aktie hingegen nach einem anfänglich noch gutem Start zuletzt einen Kursabschlag von einem Prozent.

An der MDax-Spitze profitierte der Versorger Uniper , der von den Russland-Sanktionen besonders betroffen ist, von der Hoffnung auf eine Annäherung im Ukraine-Konflikt. Die Aktien knüpften mit einem Plus von mehr als fünf Prozent an ihre jüngste Erholung an./tav/zb

(AWP)