Bei dem MDax der mittelgrossen Börsenwerte stand zuletzt ein Minus von 1,47 Prozent auf 33 521,85 Punkte zu Buche. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 büsste 1,9 Prozent ein.

In Asien erlitt die japanische Börse erneut vergleichsweise deutliche Verluste. Sorgen über Pläne des neuen japanischen Premierministers Fumio Kishida für eine höhere Besteuerung von Einkommen und Gewinnen aus Vermögensanlagen hätten belastet, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ergänzte: "Der japanische Aktienmarkt erlebt seinen heftigsten Ausverkauf in der Post-Pandemie-Ära."

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus RoboMarkets, richtete den Blick gen USA: "Am Freitag stehen die Arbeitsmarktdaten auf dem Terminkalender, die neben den steigenden Inflationserwartungen ihren Beitrag zur Antwort auf die Frage leisten dürften, wann die US-Notenbank damit beginnen wird, den Geldhahn langsam aber sicher zuzudrehen."

Aktuell steigen an den Kapitalmärkten die Inflationserwartungen und damit die Zinsen. Von der Entwicklung profitieren prinzipiell Bankaktien, die stark vom Zinsgeschäft abhängen. So gewannen die Papiere der Commerzbank an der MDax-Spitze rund anderthalb Prozent. Stark wachstumsorientierte Branchen aber wie etwa der Technologiesektor zählen wegen steigender Finanzierungskosten zu den Leidtragenden.

Im Dax gab es am Mittwoch nur Verlierer. Am stärksten unter Druck gerieten die Aktien der Deutschen Telekom , die mehr als vier Prozent auf 16,83 Euro einbüssten. Grund dafür war ein Finanzierungsgeschäft des Grossaktionärs Softbank. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge platzierte die US-Investmentbank Goldman Sachs über Nacht rund 90 Millionen Telekom-Aktien beziehungsweise entsprechende Optionen auf die Anteile zu 16,95 Euro das Stück bei Investoren. Goldman Sachs habe im Rahmen eines Finanzierungsgeschäfts des japanischen Technologieinvestors Softbank Zugriff auf die Anteile erhalten. Ein Telekom-Sprecher hatte am Dienstagabend gesagt, dass Softbank gleichwohl weiter Eigentümer der Aktien bleibe.

Die Anteilsscheine von Bayer aber stemmten sich gegen den schwachen Gesamtmarkt und gaben nur leicht nach. Der seit Jahren mit milliardenteuren Glyphosat-Rechtstreitigkeiten ringende Agrarchemie- und Pharmakonzern gewann in den Vereinigten Staaten erstmals einen Prozess um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters./la/mis

(AWP)