Dieser Preis lag unter dem damaligen Aktienkurs von 1'486 CHF am Vorabend der Ankündigung, worauf die Aktie am Folgetag auf 1'460 CHF zurückkam. Dort schloss sie auch am gestrigen Mittwoch. Forbo hätte insgesamt bis zu 90'000 Aktien zurückgekauft, diese Maximalquote wurde nun aber nicht angedient.

AKTIENRÜCKKAUF WURDE GROSSTEILS VON PIEPER BESTRITTEN

Der Grossteil der Aktien wurde vom Hauptaktionär Michael Pieper, welcher teils auch über seine Beteiligungsgesellschaft Artemis gut 30% hielt, verkauft. Gemäss eine Meldung der SIX Swiss Exchange wurden am Mittwoch 58'000 Aktien, was rund 3,2% der ausstehenden Aktien entspricht, von einem Nicht-Exekutiven Verwaltungsrat veräussert. Die Transaktion entspricht einem Gesamtwert von knapp 83 Mio CHF. Die Medienstelle des Geräteherstellers Franke, welcher ebenfalls zu den Artemis-Beteiligungen gehört, bestätigte am Donnerstag gegenüber AWP, dass es sich beim Verkäufer der Aktien um Pieper gehandelt hatte.

Auch Forbo bestätigte auf Anfrage den Verkauf, wollte den Namen des Verkäufers jedoch nicht nennen. In Händlerkreisen hiess es, Pieper habe sich womöglich von den Aktien trennen müssen, damit sein Stimmenanteil durch die Aktienrückkaufprogramme nicht auf über einen Drittel anschwelle, dies wurde von der Franke-Sprecherin ebenfalls bestätigt. Gemäss Börsengesetz müsste er dann nämlich allen anderen Mitaktionären ein Pflichtangebot machen.

Verkauft wurden die Titel zum Kurs von 1'430 CHF. Am Donnerstag bei Handelsschluss notierten die Valoren bei 1'457 CHF, was einem Minus von 0,2% gegenüber dem Schluss des Vortages entspricht. Mit dem Verkauf realisierte der Verkäufer aber immer noch eine Kursavance von knapp 9% in diesem Jahr.

Die Titel legten in der ersten Jahreshälfte deutlich zu und stiegen von 1'313 CHF auf ein Allzeithoch von 1'669 CHF Anfang Mai. Danach bröckelten die Kurse aber wieder ab, seit Anfang Jahr verbleibt aber immer noch ein Plus von knapp 11% im Vergleich zu +18,8% des Gesamtmarktes (SPI).

Im Mai hatte Pieper in einem Interview mit AWP erklärt, dass er mit den Artemis-Beteiligungen sehr zufrieden sei und er sich mit ihnen auch persönlich verbunden fühle. Es gehöre nicht zu seinem Charakter, jetzt, wo die Kurse seiner Beteiligungen stark gestiegen seien, einfach aussteigen und den Profit mitzunehmen. "Als langfristiger Investor lasse ich mich nicht vom kurzfristigen Auf und Ab der Börse beeinflussen", so Pieper damals.

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(AWP)