«Was diese Auktion darstellt, es ist wirklich ernst und schwerwiegend für die Artenvielfalt, für die Gemeinden und für das Klima», sagte Nicole Figueiredo Oliveira, Geschäftsführerin von Arayara. Besonders problematisch sei, dass 47 der ausgeschriebenen Förderblöcke in der Mündung des Amazonasbeckens an der Atlantikküste Nordbrasiliens lägen - einer hochsensiblen Region mit einer grossen Vielfalt an Meerestieren und einzigartigen Korallenriffen.

Indigene Territorien und Fischergemeinden bedroht

Zudem würden viele der geplanten Förderblöcke direkt an anerkannte indigene Schutzgebiete grenzen oder innerhalb dieser liegen. Die Lebensgrundlagen von über 550.000 Menschen - vor allem Fischer und traditionelle Gemeinschaften - seien dadurch bedroht. Auch die CO?-Folgen seien völlig unklar: Allein die bekannten Reserven könnten 544 Millionen Tonnen CO? freisetzen - mehr als das Dreifache der Jahresemissionen des Bundesstaats Sao Paulo.

Unterstützt wird Arayara von der deutschen NGO Urgewald, mit der eine enge Partnerschaft besteht. Die Auktion sei ein weiterer Meilenstein im Plan der brasilianischen Regierung, «das Land zum viertgrössten Ölproduzenten der Welt zu machen», sagte Hefa Schücking, Geschäftsführerin von Urgewald. «Man kann keine Führungsrolle im Klimaschutz einnehmen, wenn man die Produktion fossiler Brennstoffe steigern will», zitierte Schücking die ehemalige Präsidentin des brasilianischen Umweltamts Ibama, Suely Araújo.

Arayara hat neben den Klagen auch Proteste für den Auktionstag in Rio de Janeiro angekündigt. Auch Vertreter betroffener Fischerei- und Indigenengemeinschaften planen daran teilzunehmen./ppz/DP/men

(AWP)