Seit einer Hochphase der Piraterie zwischen 2008 und 2012 sei es in der Region relativ ruhig gewesen - bis die vom Iran unterstützten Huthis begannen, vom Jemen aus Schiffe im Golf von Aden, dem südlichen Roten Meer und der Bab-al-Mandeb-Strasse anzugreifen. Mittlerweile ist ein Schiff gesunken, und mehrere Besatzungsmitglieder wurden getötet. «Es ist also eine wirklich gefährliche Situation da draussen», sagte Black. Die Angriffe seien nicht erwartet worden, es handele sich um «komplexe und ungewöhnliche Bedrohungen» mit Raketen, Drohnen oder kleinen Booten.
Die Miliz agiert nach eigener Darstellung aus Solidarität mit der islamistischen Hamas und richtet ihre Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher israelischer Verbindung. Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. Die USA und Grossbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi im Jemen durchgeführt. Die EU hat einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte «Hessen» beteiligt.
Die für Sicherheit in der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine war 2001 ursprünglich in Dubai eingerichtet worden, um als Drehscheibe für Notrufe der internationalen Schifffahrt im Nahen Osten zu fungieren. 2014 wurde UKMTO ins südenglische Portsmouth verlegt. Zuletzt habe man einige Piratenangriffe aus der Richtung von Somalia registriert, sagte Black. Es sei aber noch zu früh zu sagen, ob sich die Piraterie wieder verstärke./bvi/DP/mis
(AWP)