Aufgebrachte Protestierende sperrten etwa die E-79 nach Griechenland im Südwesten Bulgariens und die Autobahn Trakija, die zum Schwarzen Meer und nach Istanbul führt. Medienberichten zufolge bildeten sich kilometerlange Staus. Zudem wurde der «Pass der Republik» im Balkangebirge blockiert - und damit Verkehrsrouten nach Griechenland und in die Türkei. Eine Demonstrantin erklärte den Hungerstreik.

Den Plänen zufolge will Bulgarien bis 2038 die Kohlekraftwerke und -minen im Land schliessen. Über den Zeitpunkt herrscht auch mit den Demonstranten Einigkeit, allerdings nicht über die konkrete Ausgestaltung, wie die Energiewende vollzogen werden soll.

Ungeachtet der Proteste will die Regierung unter Ministerpräsident Nikolaj Denkow die Pläne zur Schliessung der drei Kohlegebiete noch am Freitag billigen, um eine Finanzierung für die Energiewende aus Brüssel in Höhe von etwa 4,4 Milliarden Lewa (rund 2,2 Milliarden Euro) aus dem EU-Wiederaufbauplan nicht zu verlieren. Denkow zufolge müssen die Pläne Bulgariens bis Freitag eingereicht werden.

Vertreter der Bergarbeiter und Kohlekraftwerke-Mitarbeiter hatten gefordert, die Pläne für die Energiewende in Brüssel um einen Monat aufzuschieben, damit sie sich bei der Ausarbeitung der Vorhaben beteiligen können. Aktuell wird in Bulgarien etwa die Hälfte des Stroms durch Kohle erzeugt, gefolgt von rund einem Drittel durch Atomkraft./el/DP/men

(AWP)