So steht es im Bericht über das Beschaffungscontrolling für das Jahr 2023, den der Bundesrat am Freitag zur Kenntnis genommen hat. Demnach sind in den Departementen mit den meisten Beschaffungszahlungen wiederum die grössten zentralen Beschaffungsstellen angesiedelt - also das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse; VBS), das Bundesamt für Strassen (Astra; Uvek) und das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL; EFD).
Die meisten der vierzig umsatzstärksten Lieferanten sind gemäss dem Bericht im Rüstungs-, Bau- oder Informatikbereich tätig. In den Bereichen Nationalstrassen, Migration, IT und Rüstung lasse sich eine Zunahme der Beschaffungszahlungen gegenüber dem Vorjahr feststellen.
Weniger freihändige Vergaben
Knapp tausend Vergaben mit einem Volumen von rund 6,39 Milliarden Franken lagen über dem WTO-Schwellenwert. Aufträge, welche den Schwellenwert erreichen oder übersteigen, werden öffentlich ausgeschrieben. Zurzeit liegt der Schwellenwert bei Gütern und Dienstleistungen bei 230'000 Franken und für Bauleistungen bei 8,7 Millionen Franken.
Rund zwei Drittel dieser Aufträge wurden in einem Wettbewerbsverfahren vergeben, wie das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) schrieb. Die Anzahl der freihändigen Vergaben und deren Volumen nahmen gegenüber dem Vorjahr ab - von 409 Vergaben auf 350 Vergaben und von 2,29 Milliarden Franken auf 0,99 Milliarden Franken.
Bei den Zuschlagskriterien berücksichtigt der Bund zunehmend die Qualität stärker als den Preis, wie es im Bericht weiter heisst. «Gegenüber dem Vorjahr lässt sich insgesamt eine positive Tendenz feststellen.»
Mehr Aufträge ins Ausland
Prozentual war das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) für knapp 43 Prozent der Beschaffungen verantwortlich. Dabei ging es beispielsweise um Lebensmittel, Textilien, Treibstoff, Rüstungsgüter, Medizin, Kraftfahrzeuge, Transport, Sport, Informatik- und Kommunikationstechnik (IKT) der Armee sowie militärische Bauten.
Auf das Konto des Bundesamts für Strassen (Astra) gingen 23,5 Prozent des Beschaffungsvolumens. Damit wurde der Bau von Nationalstrassen ermöglicht.
Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) vergab knapp 19 Prozent der Beschaffungsaufträge, etwa für Publikationen inklusive Agenturleistungen, Sicherheitsdokumente, Bürotechnik, Printgeräte, Büro- und Raumausstattung, Büromaterial, Postdienste, Informatikdienstleistungen sowie für zivile Bauten.
16 Prozent der Beschaffungszahlungen - rund 1,20 Milliarden Franken - flossen im Jahr 2023 an Firmen mit Sitz im Ausland. Die Zunahme um 5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr begründet sich hauptsächlich durch die Beschaffungsgeschäfte mit der US-Rüstungsindustrie im Bereich der Luftfahrtsysteme.
(AWP)