Rund 44 Prozent der Befragten rechne gegenwärtig mit steigenden Inflationsraten, schreibt die Bundesbank. 27 Prozent würden sinkende Raten erwarten.

Von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die gesamte Eurozone mittelfristig zwei Prozent Inflation anstrebt, sind die Erwartungen noch weit entfernt. Auch die tatsächliche Teuerung liegt in Deutschland nach europäischer Methode gemessen mit zuletzt 6,5 Prozent deutlich über dem EZB-Ziel, auch wenn die Rate im Trend spürbar gesunken ist.

In der Eurozone insgesamt sind die Inflationserwartungen laut EZB-Daten vom Dienstag allerdings auf Sicht von einem Jahr auf 3,4 Prozent gefallen. Für die Geldpolitik der EZB spielen die Inflationserwartungen eine Rolle. Denn moderne Geldpolitik funktioniert vor allem über die Steuerung von Erwartungen. Rechnen die privaten Haushalte mit einer hohen Inflation, fordern sie auch meist mehr Lohn und Gehalt, was die Inflation weiter anheizen kann. Fachleute sprechen von Zweitrundeneffekten./jsl/he