Der Bekleidungshersteller Calida hat die im Halbjahr angekündigte Strategieüberprüfung abgeschlossen. Aufgrund von Abschreibungen in Millionenhöhe rechnet das Traditionsunternehmen im Gesamtjahr 2023 mit einem Verlust.
Im Rahmen der Strategieüberprüfung sei die US-Lingeriemarke Cosabella neu beurteilt worden, schreibt Calida in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Die im Jahr 2022 übernommene Marke sei «markant» hinter den damals gesetzten Zielen zurückgeblieben. Deshalb würden nun Wertberichtigungen von 33 bis 43 Millionen Franken vorgenommen und zusätzlich Aufwendungen in Höhe von 6 Millionen Franken verbucht.
Verlust im laufenden Jahr
Bereits im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen eine Abschreibung für die akquirierte Erlich Textil in Höhe von 19 Millionen Franken vorgenommen. Die einmaligen Aufwendungen in Höhe von insgesamt 61 bis 71 Millionen Franken würden im laufenden Jahr zu einem Verlust auf Gruppenebene führen, heisst es. Von diesen Aufwendungen seien allerdings nur 5 Millionen cashwirksam.
Mit Blick nach vorne will Calida den Online-Handel mit den Marken Calida, Aubade, Lafuma Mobilier und Cosabella weiter intensivieren. Eingestellt wird dagegen der Multibrand-Webshop «onmyskin.com», was Abwicklungskosten von rund 3 Millionen Franken mit sich bringen werde.
Mittelfristziele bestätigt
Der Fokus in den kommenden Jahren liege auf einem «soliden organischen Wachstum und einer überdurchschnittlichen EBIT-Marge», lässt sich der exekutive VR-Präsident Felix Sulzerberger in der Mitteilung zitieren. Sulzberger hatte den CEO-Posten bei Calida im Juli ad interim übernommen und die eingehende Strategieprüfung angekündigt.
Konkret gilt bei der EBIT-Marge nun weiterhin das mittelfristige Ziel von 10 Prozent im Jahr 2026. Gleichzeitig soll die Dividendenpolitik beibehalten werden, wonach «mindestens die Hälfte» des erwirtschafteten Free Cash Flows ausgeschüttet werden soll.
Weiter teilte das Unternehmen mit, dass Eric Sibbern sich nach Abschluss der Strategieüberprüfung aus dem Verwaltungsrat zurückzieht. Er werde sich auf seine operativen Tätigkeiten bei Veraison fokussieren. Veraison hält jüngsten Angaben zufolge knapp 10 Prozent an Calida.
(AWP)