«Ich möchte Sie einladen, Akteure zu sein», sagte der Aussenminister am Donnerstag in Sessa, einem Teil der Gemeinde Tresa bei Lugano. «Unsere Demokratie erlaubt uns dies. Und sie ist ein unglaubliches Gut. Wir alle können etwas tun. Wir können die Schweiz weiterhin wollen», betonte Cassis und verwies auf den deutschen Begriff «Willensnation».

Bürgersinn, aufeinander hören, die Kunst des Kompromisses - dies zähle. «Wenn es einen gemeinsamen Willen gibt, sind wir zu Grossem fähig. Das lehrt uns unsere Geschichte», sagte der Tessiner.

Auf dem Spiel stehe die Freiheit, die nie ein für alle Mal erworben sei. Das Recht auf Freiheit gebe es nur in Verbindung mit der Pflicht zur Verantwortung, der Verantwortung, zum Gemeinwohl beizutragen, sagte Cassis.

Der Tessiner vergass auch nicht, darauf hinzuweisen, dass sein Kanton mit ihm wieder in der Landesregierung in Bern vertreten ist. «Nach 18 langen Jahren der Abwesenheit sitzt die Schweiz, die auf Italienisch denkt, spricht, schreibt und träumt, wieder im Bundesrat», sagte er.

Und ausserdem: Die Schweiz spreche, denke und schreibe nicht nur, sie träume auch. Denn die Vernunft allein reiche nicht aus, die Vernunft sei trocken. Sie leuchte nur, wenn sie mit dem Duft der Träume, der Gefühle, des Humors und der Liebe angereichert werde. «All das ist die italienischsprachige Seele der Schweiz», sagte Cassis.

(AWP)