(Bloomberg) -- Wegen der umstrittenen Abschreibung nachrangiger Anleihen der Credit Suisse Group AG wurde nun das zentrale Entscheidungsgremium für Kreditausfall-Swaps (CDS) angerufen. Es soll auf Antrag eines Marktteilnehmers entscheiden, ob ein Auszahlungsgrund gegeben ist.

Laut einem Eintrag auf der Website der sogenannten Credit Derivatives Determinations Committees wurde von einem Marktteilnehmer die Frage gestellt, ob durch die Abschreibung ein “staatliches Interventions-Kreditereignis” eingetreten sei. In dem Gremium sind Banken und Fondsmanager vertreten, die die Anwendung der Regeln des CDS-Markts großteils unter sich ausmachen.

Fünf-Jahres-CDS stiegen am Donnerstag um 36 Basispunkte auf 397, wie Preisdaten von CMAI zeigen.

Die durch die Schweizer Bankenaufsicht Finma im Zuge der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS Group AG vorgenommene Abschreibung von Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) wird seit fast zwei Monaten heiß diskutiert. Investoren kritisieren die Entscheidung, weil sie AT1-Gläubiger schlechter stellt als Aktionäre. Die Finma begründete den Schritt mit außerordentlicher Staatshilfe, die für die Transaktion gewährt wurde. Zahlreiche Beschwerden gingen vor Gericht.

Hedgefonds wie FourSixThree Capital und Diameter Capital Partners haben in letzter Zeit entsprechende CDS gekauft, in der Hoffnung, dass sie Auszahlung der Derivatkontrakte erreichen können, wie Bloomberg News heute berichtet hat. Die Anwaltskanzlei Kramer Levin ist in die Rechtsberatung involviert.

Überschrift des Artikels im Original:Swaps Panel Asked if Credit Suisse AT1 Wipeout to Trigger Payout

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