Begründet wurde die Massnahme mit Sicherheitsbedenken rund um Japans Plan, belastetes Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer abzuleiten. Man wolle verhindern, dass "radioaktiv kontaminierte japanische Lebensmittel" nach China gelangten, hiess es in der Stellungnahme der Zollbehörde weiter.

Am Dienstag hatte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, bei einem Besuch in Japan grünes Licht für die Entsorgung im Meer gegeben. Japans Plan erfülle die internationalen Sicherheitsstandards, hiess es dazu im abschliessenden Überprüfungsbericht seiner Behörde. China kritisierte den Bericht.

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Laut dem Betreiber Tepco geht nun der Platz aus. Vor der Verklappung wird das Wasser behandelt. Das System kann 62 Nuklide herausfiltern, bis auf das radioaktive Isotop Tritium. Tepco will das Wasser so weit verdünnen, dass die Konzentration auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche.

Japans Schwellenwert bezüglich der Freisetzung von Tritium beträgt nach Angaben der Regierung weniger als 22 Billionen Becquerel pro Jahr, was weitaus strenger sei als in anderen Ländern, einschliesslich der beiden Nachbarländer China und Südkorea. So habe im Jahr 2021 das chinesische Kernkraftwerk Yangjiang rund 112 Billionen Becquerel Tritium freigesetzt, während das Kraftwerk Kori in Südkorea rund 49 Billionen Becquerel des radioaktiven Materials freigesetzt habe./fk/DP/men