Die Zinsen für einjährige Kredite wurden um 0,1 Prozentpunkte auf 3,45 Prozent verringert, wie die Notenbank der Volksrepublik am Montag in Peking mitteilte. Die Zinsen für fünfjährige Kredite blieben unverändert bei 4,2 Prozent. Hier hatten die meisten Volkswirte stattdessen mit einer Senkung um 0,15 Punkte gerechnet, bei der Rate für einjährige Kredite wurde zudem ein grösserer Schritt erwartet.
Gemessen werden die Kreditzinsen an der sogenannten "Loan Prime Rate" (LPR) - das ist ein Durchschnittszins von 18 ausgewählten Banken, den diese besonders kreditwürdigen Kunden einräumen. Ein Zinsschritt dieser Kreditzinsen war erwartet worden, nachdem die Zentralbank ihre Leitzinsen in der vergangenen Woche reduziert hatte.
Vor dem Hintergrund enttäuschender Konjunkturdaten hatte Chinas Zentralbank Anfang vergangener Woche den Leitzins für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit auf 2,5 Prozent gesenkt, von zuvor 2,65 Prozent. Es war die zweite Zinssenkung seit Juni und der stärkste Zinsschritt seit 2020. Zudem wurde der einwöchige Reverse-Repo-Satz von 1,9 Prozent auf 1,8 Prozent verringert.
Anfang Juli haben die Notenbank und Regulierer ein Paket für den Immobilienmarkt geschnürt. Die Unterstützung für die Entwicklung des Immobilienmarktes soll erweitert werden, hatte es in einer gemeinsamen Erklärung der Notenbank des Landes und der chinesischen Finanzaufsicht geheissen. Konkret geht es dabei unter anderem um die Stundung von Immobilienkrediten.
Seit geraumer Zeit versucht China, durch eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik sowie gezielte Massnahmen den Immobilienmarkt wieder stärker ins Laufen zu bringen. Der Immobiliensektor ist für die chinesische Wirtschaft extrem wichtig. Er macht einen bedeutenden Anteil des Bruttoinlandsprodukts aus. In den vergangenen Monaten ist die konjunkturelle Entwicklung in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt ins Stocken geraten./stk/mis/jha