Ein Ende des Handelsstreits zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften ist nicht in Sicht. Zwar hatten sich beide Länder Mitte August auf eine Verlängerung ihrer Zoll-Waffenruhe um weitere 90 Tage geeinigt. Doch weiterhin gelten hohe Abgaben - 30 Prozent auf chinesische Importe in die USA und 10 Prozent auf amerikanische Waren in China.

Handelsstreit dämpft Auslandsnachfrage

Etwas besser lief es für China in anderen Regionen. In die EU legten die Ausfuhren im August um mehr als 10 Prozent zu, die Exporte nach Deutschland stiegen um 7,5 Prozent. Chinesische Hersteller versuchen zudem, ihre Lieferungen nach Asien, Afrika und Lateinamerika auszuweiten, um die Belastung durch die US-Zölle abzufedern. Doch ist es nicht einfach, Märkte zu finden, die die Konsumkraft der USA ausgleichen können.

Chinas Aussenhandel zeige trotz eines schwierigen und komplexen aussenwirtschaftlichen Umfelds weiterhin Widerstandskraft und entfalte neue Dynamik, kommentierte Lü Daliang, Direktor der Abteilung für Statistik und Analyse der chinesischen Zollbehörde, die August-Daten.

Brics-Staaten wollen Lage beraten

Unterdessen wollen die Brics-Staaten am Montag in einer Videoschalte zusammenkommen, um sich Berichten zufolge mit den Folgen der US-Handelspolitik zu befassen. Nach Angaben des chinesischen Aussenministeriums wird auch Staats- und Parteichef Xi Jinping an dem Treffen teilnehmen.

Xi folgt dabei einer Einladung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, der das Treffen ausrichtet. Die Brics-Gruppe umfasst unter anderem die grossen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika./jpt/DP/stk

(AWP)