Die Verbraucherpreise sanken um 0,4 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet. Von Deflation sprechen Ökonomen, wenn das allgemeine Preisniveau über einen längeren Zeitraum sinkt - ein Prozess, der Konsum und Investitionen bremst und die Gewinne von Unternehmen schmälert.
Im Juli hatten die Verbraucherpreise stagniert, im Juni legten sie im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozent zu. Zuvor hatte es immer wieder Preisrückgänge gegeben. Fachleute betonen, dass China seit mehr als zwei Jahren mit Deflationstendenzen zu kämpfen hat. Dahinter stehen eine schwache Inlandsnachfrage, die Immobilienkrise und Überkapazitäten in wichtigen Branchen.
Zwar fielen auch die Erzeugerpreise im August, doch der Rückgang fiel diesmal geringer aus. Der Erzeugerpreisindex sank um 2,9 Prozent, nach einem Rückgang um 3,6 Prozent im Juli. Beobachter sehen darin ein leicht positives Signal, auch wenn die Fabrikpreise nun seit fast drei Jahren durchgehend sinken. Der Index für die Fabrikpreise misst die Entwicklung der Verkaufspreise von Unternehmen ab Werk und gilt als Frühindikator für die künftige Inflation.
(AWP)