Reitzle, der am März 75 Jahre alt geworden ist, will sich bei dem Aktionärstreffen erneut für zwei Jahre in den Aufsichtsrat wählen lassen. Angesichts des laufenden Konzernumbaus sei für ihn noch nicht der richtige Zeitpunkt, von Bord zu gehen, sagte er. «Das Ziel ist klar. Das Unternehmen muss sich neu ausrichten», erklärte Reitzle. «Und auch ich persönlich will dem Vorstand bei der kurzfristigen Umsetzung zur Seite stehen.»
Mitarbeiter protestieren gegen Standortschliessung
Mitarbeiter aus dem hessischen Wetzlar nutzten das Aktionärstreffen, um gegen die geplante Schliessung ihres Standorts zu protestieren. «Wetzlar muss erhalten bleiben!», stand auf einem grossen Transparent, mit dem sie die Aktionäre am Eingang begrüssten. Die IG Metall sprach von 150 Teilnehmern. Conti hatte Ende März angekündigt, den Standort Ende 2025 zu schliessen. Einem Teil der bisher 460 Mitarbeiter will Conti Arbeitsplätze an anderen Standorten in Hessen anbieten, 160 Stellen sollen wegfallen.
Der Dax-Konzern hatte im vergangenen Jahr ein millionenschweres Sparprogramm für die schwächelnde Autozuliefersparte aufgelegt. Weltweit sollen 7150 Stellen wegfallen. Bei der Forschung und Entwicklung will Conti ganze Standorte schliessen und mit anderen zusammenlegen. Neben Wetzlar soll auch der Standort Schwalbach aufgegeben werden./fjo/DP/stk
(AWP)