Hierbei handelt es sich weitestgehend um das bereits existierende Geschäft. Einen echten Wachstumsschub erhofft sich das Management-Team um CEO Giovanni Di Napoli aber vor allem von den Pipeline-Projekten wie dem Mittel Clascoterone, das zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall bei Männern eingesetzt wird.

Wachstum im Kerngeschäft erwartet

In Zahlen ausgedrückt geht Cosmo davon aus, dass das bestehende Kerngeschäft bis 2030 einen Umsatz von 260 Millionen Euro erreicht und einen EBITDA von 65 Millionen, was einer Marge von 25 Prozent entsprechen sollte. Zum Vergleich: Für 2025 erwartet das Unternehmen 85 bis 90 Millionen und einen EBITDA zwischen 1 und 3 Millionen bei einer Marge von 1 bis 3 Prozent.

Dabei soll zu den 2030er Zielen GI Genius dann 64 Prozent des erwarteten Umsatzes beisteuern, die Akne-Creme Winlevi 14 Prozent und das Gastroenterologie-Geschäft etwa 22 Prozent.

Pipeline soll für Schub sorgen

Die verschiedenen Pipeline-Projekte sowie die diversen Pläne, das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz auszuweiten, dürften laut Cosmo-Management 220 Millionen Euro Umsatz in fünf Jahren generieren, so dass das für das gesamte Portfolio dann ein Umsatz von 480 Millionen angepeilt wird. Der EBITDA wird mit 195 Millionen und die Marge mit 40 Prozent veranschlagt.

Wie Di Napoli während des Kapitalmarkttages erklärte, dürfte Cosmo in den kommenden zwei Jahren noch eher linear wachsen. Ab 2027/28 dann könnte sich das Wachstum beschleunigen, weil dann eine mögliche Zulassung für das Haarausfall-Mittel erteilt werden und ein Partner gefunden sein könnte.

Haarausfall als Wachstumsmarkt

Wie das Cosmo-Management an der Veranstaltung zeigte, ist der mögliche Markt alleine in den USA mit 20 Milliarden US-Dollar sehr gross. Um das Mittel im Falle eines Erfolges - erste Daten aus der Phase-III-Studie stehen im Herbst an - werde man einen Partner suchen. Es gebe bereits 13 potenzielle Kandidaten, so der CEO.

Da es sich weniger um eine Arznei als ein Lifestyle-Produkt handle, dürfte auch die Preisgestaltung eine andere sein. Finanzchefin Svetlana Sigalova geht davon aus, dass die Lizenzgebühren für das Mittel hoch sein dürften. Und auch bei den möglichen Umsatzbeteiligungen erwartet die Finanzchefin starke Zuflüsse.

Neben Haarausfall wird Cosmo auch seine GI-Genius-Plattform weiter ausbauen. Hier liefen bereits diverse Projekte, mit denen das Modul in den kommenden zwei bis drei Jahren noch für andere Prozeduren wie Darmspiegelungen eingesetzt werden kann. Der Vorteil sei, dass diese weiteren Entwicklungen schlicht heruntergeladen werden könnten, sie gingen als nicht mit zusätzlichen Produktionskosten einher, brächten aber weitere Lizenzgebühren.

Wie CEO Di Napoli deutlich machte, sieht er es als seine Aufgabe, Cosmo in die nächste Wachstumsphase zu bringen. Entsprechend habe er während seiner nun seit Mai 2024 währenden Amtszeit nahezu alle bisherigen Prozesse in dem Unternehmen auf den Prüfstand gestellt.

hr/ra

(AWP)