Olearius weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt ist der frühere CSU-Bundespolitiker Peter Gauweiler. Die Hochphase der Cum-Ex-Geschäfte war in den Jahren 2006 bis 2011, auf diesen Zeitraum beziehen sich die Vorwürfe gegen Olearius im Kern. Später soll er versucht haben, mit falschen Angaben eine Steuernachzahlung zu verhindern. Hierfür suchte er auch den Kontakt mit dem damaligen Ersten Bürgermeister Hamburgs und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Nach Darstellung der Ankläger war Olearius bei den Geschäften aktiv und massgeblich beteiligt. Er sei insbesondere in Krisensituationen eingebunden gewesen, um Risiken abzuwenden, und ihm sei bekannt gewesen, dass das Cum-Ex-Geschäftsmodell auf der Anrechnung beziehungsweise Erstattung von Steuern beruhte, die gar nicht gezahlt worden waren. Bei dem Geschäftsmodell inszenierten Banken und andere Finanzakteure ein Verwirrspiel mit Aktien mit («cum») und ohne («ex») Dividendenanspruch. Der Staat wurde um Milliarden geprellt. Laut Bundesgerichtshof war Cum-Ex eine Straftat./wdw/DP/stw
(AWP)