Der Leitzins in Grossbritannien ist auf den höchsten Stand seit 15 Jahren gestiegen. Die Bank of England (BoE) beschloss am Donnerstag eine Anhebung um einen viertel Punkt auf 5,25 Prozent. Das war der 14. Zinsschritt in Folge. Ökonomen sagten in ersten Reaktionen:
Dirk Chlench, LBBW:
"Die aktuelle Inflationsrate von 7,9 Prozent übertrifft das Inflationsziel der Bank of England zwar immer noch um ein Vielfaches. Da sich die Inflation jedoch in die richtige Richtung bewegt und auch die langfristigen Inflationserwartungen wieder unter Kontrolle sind, haben sich die Londoner Währungshüter offenbar gescheut, ihren Leitzins abermals um einen halben Prozentpunkt anzuheben. Hierfür votierten nur zwei der neun Ratsmitglieder. Das anziehende Lohnwachstum bereitet den Ratsmitgliedern indes Sorgen. Aus diesem Grund erwarten wir, dass die Bank of England ihren Leitzins auf der Sitzung im September abermals nach oben hieven wird."
Alexander Krüger, Chefökonom Hauck Aufhäuser Lampe:
"Letztlich war der Inflationsrückgang zu soft, weshalb Handlungsbedarf bestand. Dass sich die Notenbank nicht in Ausreden flüchtet, ist ein gutes Signal. Es zeigt, dass sie es mit der Inflationsbekämpfung ernst meint. Der Inflationsausblick wird die Notenbank zinsseitig vorerst auf dem Sprung halten."
(Reuters)