Auch China verliert als Investitionsziel an Relevanz, mit einem erwarteten Rückgang von 20 auf 8 Prozent. Von der Neuausrichtung profitieren andere europäische Staaten und Nordamerika, aber auch Indien und Südostasien.

«Die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland, fehlende Nachfrage und hohe Kosten führen dazu, dass die Unternehmen mehr im Ausland investieren», sagt Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch. «Dass dies vor allem in den deutschen Kernindustrien passiert, ist beunruhigend.» Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern, damit Deutschland im Standortwettbewerb bestehen kann.

Kosten senken - Zugang zu Rohstoffen und Energie verbessern

Kosteneinsparungen bei der Produktion sind in der Autoindustrie für mehr als die Hälfte der Befragten ein wichtiger Grund, ins Ausland zu gehen. Produktion im Ausland anzusiedeln, können sich 58 Prozent der Finanzchefs in der Industrie vorstellen. Viele Finanzchefs erhoffen sich durch höhere Auslandsinvestitionen einen besseren Zugang zu Absatzmärkten.

Ein besserer Zugang zu Rohstoffen und Energie ist für jeden vierten Maschinenbauer relevant, jeder dritte Dienstleister will mit Auslandsinvestitionen strategische Partnerschaften aufbauen. Grossunternehmen verfolgen branchenübergreifend das Ziel, Risiken zu diversifizieren.

Regulierung und Handelsbarrieren als Investitionsrisiken

Als grösste Hindernisse für internationale Investitionen bewerten die Finanzvorstände regulatorische und Compliance-Risiken, Handelsbarrieren und politisch motivierte Benachteiligung gegenüber lokalen Unternehmen. Zwei Drittel der befragten Dienstleiter und 81 Prozent der Banken und Versicherungen wollen aus Datenschutzgründen IT-Investitionen eher regional tätigen./rol/DP/stk

(AWP)