Vor allem zertifizierte Produzentinnen und Produzenten von Bananen, Kaffee, Kakao und Blumen hätten mehr Produkte verkaufen können, teilte die Stiftung mit Sitz in Zürich am Donnerstag mit. Der Detailhandel trage mit einem durchschnittlichen Wachstum von vier Prozent insgesamt zu rund drei Vierteln zur Umsatzmilliarde bei.
Bemerkenswert sei aber auch die Entwicklung bei den 65 Kaffeeröstern, die Fairtrade-Produkte verkaufen: Sie konnten laut der Stiftung deren Umsatz um 22 Prozent steigern. Insgesamt gibt es laut Mitteilung 3800 Fairtrade-zertifizierte Produkte in der Schweiz, und die Schweiz bleibt Fairtrade-Weltmeisterin.
112 Franken pro Kopf gaben Schweizerinnen und Schweizer im vergangenen Jahr für fair produzierte und gehandelte Produkte aus - so viel wie laut der Stiftung nirgendwo sonst.
Höhere Löhne für Produzenten
Mit dem Vertrieb und dem Kauf von Fairtrade-Produkten leisteten Schweizer Unternehmen und Konsumenten einen wirkungsvollen Beitrag zur Stärkung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bäuerinnen und Arbeitern in Asien, Afrika und Lateinamerika, sagt die Stiftung. Wer zertifizierte Fairtrade-Produkte anbiete, erziele höhere Einkommen und habe bessere Arbeitsbedingungen.
Im vergangenen Jahr seien in der Schweiz insgesamt 13,3 Millionen US-Dollar an Fairtrade-Prämien generiert worden, die den zertifizierten Produzentenorganisationen zusätzlich zum Rohstoffpreis ausbezahlt würden. Sie verbesserten das Einkommen der Bauern- und Arbeiterfamilien und finanzierten Projekte, die direkt vor Ort geplant und umgesetzt würden.
«Solides Finanzergebnis» der Stiftung
Die steigende Nachfrage nach solchen Produkten wirkte sich auch positiv auf die Lizenzgebühren aus, welche die Stiftung einzieht. Nachdem Fairtrade Max Havelaar 2022 rote Zahlen geschrieben und im Vorjahr ein leicht positives Ergebnis ausgewiesen hatte, resultierte im Jahr 2024 ein «solid positives Finanzergebnis».
Die Stiftung wurde 1992 gegründet und ist zusammen mit 18 weiteren Fairtrade-Organisationen und drei Produzentennetzwerken der Dachorganisation Fairtrade International angeschlossen. Ihren Namen hat die Stiftung von einem niederländischen Roman, in dem es um Unrechtmässigkeiten gegenüber der indonesischen Bevölkerung unter dem niederländischen Kolonialregime geht.
(AWP)