Im Winterhalbjahr war die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession mit zwei Minusquartalen in Folge gerutscht. Ein wichtiger Grund hierfür war die hohe Inflation, die vor allem die Ausgabefreude der privaten Haushalte dämpfte und die Konjunktur entsprechend belastete. Zudem entwickelte sich die Industrie wegen der zurückhaltenden Auslandsnachfrage schwach.

Wegen der zuletzt trüben Unternehmensstimmung warnt die Bundesbank davor, dass die wirtschaftliche Erholung im weiteren Jahresverlauf etwas zögerlicher ausfallen könnte als zuletzt erwartet. In ihrer Juni-Prognose hatte die Bundesbank mit einer "mühsamen" konjunkturellen Erholung gerechnet. Unter dem Strich erwartet sie für das Gesamtjahr sogar eine leichte wirtschaftliche Schrumpfung um 0,3 Prozent. Für die beiden kommenden Jahre wird aber wieder mit Wachstum gerechnet.

Positiv vermerkt die Bundesbank, dass die lange Zeit erheblichen Lieferengpässe weiter nachgelassen haben. "Zusammen mit dem hohen Auftragspolster verhinderten sie schlechtere Ergebnisse in der Industrie und dem Bau." Allerdings hätten beide Branchen ihre Produktion zuletzt nicht ausweiten können. "Die Industrie wurde dadurch gebremst, dass die Auslandsnachfrage zurückging." Zudem hätten die gestiegenen Zinsen die Investitionen im Inland gebremst. "Sie belasten auch weiterhin in erheblichem Umfang die Nachfrage nach Bauleistungen."/bgf/la/jha/