IW-Handelsexperte Jürgen Matthes sieht mehrere Gründe dafür. Chinesische Anbieter haben demnach in wichtigen Industriezweigen aufgeholt, hinzu kämen staatliche Subventionen und ein gegenüber dem Euro unterbewerteter Yuan. Diese Wettbewerbsverzerrungen verschlechterten die Absatzchancen deutscher Unternehmen spürbar.

«Europa bleibt der Stabilisator»

Auch die Warenexporte in die USA sanken zuletzt deutlich. In den ersten drei Quartalen 2025 lagen sie fast acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies führen die Forscher vor allem auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurück. «Es spricht nur wenig dafür, dass sich der Wind in Washington oder Peking bald wieder dreht», sagt Matthes. Es zeige sich jedoch, dass die Exportabhängigkeit von beiden «Riesen» nicht so gross sei wie teils befürchtet.

Insgesamt legten die deutschen Exporte zwischen Januar und September laut IW trotzdem um 0,25 Prozent zu. Besonders Polen, die Schweiz und Spanien konnten einen Grossteil der Rückgänge ausgleichen. Auf Handelspartner in Europa entfallen inzwischen knapp 70 Prozent der Ausfuhren. «Europa bleibt der Stabilisator für die deutsche Exportwirtschaft», so IW-Fachmann Matthes. Um dieses Potenzial stärker zu nutzen, sollte der Abbau von Handelsbarrieren im EU-Binnenmarkt vorangetrieben werden./cr/DP/nas

(AWP)