Die Feuerwerksbranche generiert 90 Prozent des Jahresumsatzes an den drei Werktagen vor Silvester. Am Donnerstag soll bundesweit der Verkauf von Raketen, Böllern und Co. an Verbraucherinnen und Verbraucher beginnen.
Das Bremerhavener Feuerwerksunternehmens Comet hat in Deutschland einen Marktanteil von 30 Prozent, produzieren lässt das Unternehmen in China. Comet hatte im vorigen Jahr einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro erzielt. «Es wäre schön, annähernd daran wieder ranzukommen», sagte Geschäftsführer Richard Eickel.
Zu den Wettbewerbern von Comet gehören Nico aus Berlin und Weco aus Eitorf in Nordrhein-Westfalen. Weco ist nach eigenen Angaben der einzige verbliebene grössere deutsche Hersteller von Feuerwerk. Auch Weco ist mit Blick auf das diesjährige Silvestergeschäft optimistisch. «Wir haben Rückenwind aus der vergangenen Saison», betonte Vertriebsleiter Oliver Gerstmeier.
Die Branche setzt seit dem vorigen Jahr auf Pyrotechnik und Verpackungen mit weniger Plastikanteil. Raketen-Spitzkappen, Standfüsse oder Zündschnurabdeckungen, die bisher aus Plastik bestanden, wurden den Angaben zufolge durch Pappe oder Pflanzenfasern ersetzt. Mit der Reduzierung der Plastikanteile würden «Hunderte Tonnen Müll eingespart», betonte Verbandschef Gotzen.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes sollten abgebrannte Feuerwerkskörper, Mehrschussbatterien und Böller dennoch keinesfalls in der Papiertonne entsorgt werden. Wegen der enthaltenen Chemikalien gehören sie in den Restmüll, heisst es von der Behörde. Um zu vermeiden, dass die giftigen Reststoffe mit Regen- oder Schmelzwasser weggespült werden und so in den Boden und in Gewässer gelangen, sollte der Müll zeitnah entsorgt werden.
Vieles bleibt aber häufig auf Strassen und Gehwegen liegen. Der Verband kommunaler Unternehmen teilte mit, dass allein in den fünf grössten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main die kommunalen Abfallentsorger am Neujahrstag regelmässig rund 200 Tonnen Silvesterabfall entfernt werden. Das sei aber längst nicht alles, was anfalle: Ein Grossteil werde in den Tagen danach von der regulären Strassenreinigung eingesammelt.
Feuerwerk steht immer wieder in der Kritik, nicht nur wegen des Mülls, sondern auch wegen der Umwelt-, Lärm und Gesundheitsbelastung sowie der Verletzungsgefahr. Zuletzt erneuerte die Deutsche Umwelthilfe ihre Forderung nach einem Böllerverbot zum Jahreswechsel. Der Naturschutzbund Hamburg ruft dazu auf, freiwillig auf Feuerwerk zu verzichten. Feuerwerk bringe nicht nur eine enorme Belastung durch Feinstaub und viel Müll mit sich, es schade auch den Wildtieren./jbi/DP/stk
(AWP)