In einem ersten Schritt haben die Behörden für drei entsprechend ausgerüstete Binnenschiffe der Reederei Deymann und der kommunalen Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) Genehmigungen erteilt. Es sei aber geplant, weitere Frachter auf dem Rhein mit der nötigen Technik für die Fernsteuerung auszustatten, teilten die Reedereien mit. Ausserdem seien Anträge gestellt, um auch auf Streckenabschnitten im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie auf dem Mittellandkanal Schiffe aus der Ferne zu steuern. Aus Sicherheitsgründen soll vorerst aber immer noch die reguläre Mannschaft an Bord sein.
Bislang seien Binnenschiffer in der Regel 14 Tage am Stück an Bord und weg von ihren Familien. Der Job in der Duisburger Fernsteuerungs-Zentrale biete hingegen Bedingungen wie bei anderen Büro-Jobs, sagte Steffen Bauer, Vorstandschef der HGK Shipping. «Das zahlt auf das Lebensmodell junger Menschen ein.»
Seafar hat das System in Belgien bereits sei Jahren im Einsatz. Dort würden bislang mehr als 30 Schiffe per Fernsteuerung betrieben, sagte ein Sprecher.
Die Branche betrachtet den Versuch mit Interesse. Der Fachkräftemangel sei bereits so gravierend, dass Schiffe teilweise ungewollte Stopps einlegen müssten, sagt Jens Schwanen, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt./mhe/DP/mis
(AWP)