Scheinbar hätten steigende Mieten und ein zuletzt wieder gesunkenes Zinsniveau den eingebrochenen Markt für Baufinanzierungen belebt, schreibt Geschäftsführer Peter Barkow. «Der Aufschwung ist da.» Im bisherigen Jahresverlauf liege das Neugeschäft mit 112 Milliarden Euro bereits knapp ein Fünftel (18 Prozent) über dem Vorjahreswert. Bei den Bauzinsen ging es zuletzt bergab: Aktuell lägen die Konditionen für 10-jährige Kredite wieder unter 3,5 Prozent nach Höchstständen von 4,2 Prozent im vierten Quartal 2023, so Barkow.

Erholung von tiefer Krise

Das Neugeschäft mit privaten Baufinanzierungen hatte bis ins Frühjahr 2022 geboomt und in der Spitze ein monatliches Volumen von gut 32 Milliarden Euro erreicht. Doch ein starker Zinsanstieg beendete den Höhenflug. Damit wurden Immobilienkredite nach Jahren der Niedrigzinsen teurer. Da auch die Baukosten kräftig stiegen, gaben viele Menschen ihre Pläne für den Hausbau oder Immobilienkauf auf. Im vergangenen Jahr war das Neugeschäft der Banken mit Baufinanzierungen laut Daten von Barkow Consulting auf 161 Milliarden Euro eingebrochen - 37 Prozent weniger als 2022.

Auch der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der die wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland vertritt, hatte zuletzt ein anziehendes Kreditgeschäft festgestellt. Er verzeichnete das grösste Neugeschäft mit Immobilienkrediten seit dem dritten Quartal 2022, getrieben von einer stärkeren Nachfrage nach Finanzierungen für Häuser und Wohnungen. Damit mehren sich die Anzeichen für ein Ende der Immobilienkrise. Erst jüngst hatte der VDP eine Stabilisierung der Immobilienpreise für das zweite Quartal festgestellt./als/DP/nas

(AWP)