Für das laufende Jahr ist der Verband etwas weniger pessimistisch als zuvor, da die Produktion in den ersten zwei Quartalen noch zulegte. Erwartet wird nun ein preisbereinigter (realer) Produktionsrückgang von 1 Prozent. Ursprünglich war 2023 mit einem Minus von 2 Prozent gerechnet worden.

Die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie mit mehr als einer Million Beschäftigten bekommt die weltweite Konjunkturflaute deutlich zu spüren. Seit Jahresbeginn bleiben die Bestellungen hinter dem jeweiligen Vorjahresmonat zurück. In der Summe beläuft sich das Minus den Angaben zufolge preisbereinigt auf 13 Prozent in den ersten zehn Monaten, die Auftragspolster schrumpfen.

Eine echte Trendwende ist Haeusgen zufolge vorerst nicht in Sicht. In den USA könnte die Investitionstätigkeit konjunkturell bedingt nachlassen und in China dürfte sie wohl schwach bleiben. Beide Länder sind wichtige Märkte für Maschinen «Made in Germany». «Ländern wie Indien oder auch Mexiko trauen wir zwar ein weiteres Wachstum zu - doch sind diese Märkte für sich genommen nicht gross genug, um Rückgänge auf anderen Märkten kompensieren zu können», sagte Haeusgen. Auch auf dem deutschen Heimatmarkt dürfte die Investitionstätigkeit zunächst schwach bleiben.

Notwendig ist nach Haeusgens Sicht eine industriefreundliche, langfristig verlässliche Standortpolitik in der EU und in Deutschland, um die Investitionen wieder anzukurbeln. «Eine Politik jedoch, die alles regulieren und finanzieren will, läuft gegen die Wand.»/mar/DP/stk

(AWP)