In Deutschland hat sich das Bundeskabinett für neue Regelungen ausgesprochen, die den Ausbau der Windenergie beschleunigen soll. Im schriftlichen Umlaufverfahren stimmten die Minister der Ampel-Koalition dem Wirtschaftsministerium zufolge am Montag der Umsetzung einer EU-Notfall-Verordnung zu.

Sie sieht vor, dass Umweltverträglichkeits-Prüfungen auf bestimmten Flächen für Windräder und Stromleitungen entfallen können. Dies soll für alle Projekte greifen, die vor Juli 2024 begonnen werden. Die Regelungen sollen an das Raumänderungs-Ordnungsgesetz angehängt werden, das bereits im parlamentarischen Verfahren ist. Eigentlich sollte das Kabinett bereits am vergangenen Mittwoch zustimmen, Regierungskreisen zufolge hatte Justizminister Marco Buschmann (FDP) aber mehr Zeit zur Prüfung erbeten.

Genehmigungsverfahren werden zeitlich begrenzt

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einer grossen Erleichterung für den nötigen Ausbau: "Die Bundesregierung hat heute einen Windausbau-Beschleuniger auf den Weg gebracht, wie wir ihn noch nicht hatten", erklärte er. "Damit erhöhen wir die Dynamik des Ausbaus der Erneuerbaren Energien nochmal kräftig." Dies sei absolut notwendig. Mit Blick auf den Vogel-Schutz fügte er hinzu: "Aber klar ist auch, dass der Artenschutz wichtig ist und bleibt. Der Artenschutz wird materiell gewahrt. Es wird weiterhin Schutz- und Ausgleichsmassnahmen geben."

Über die Windenergie hinaus sollen zudem mit dem Gesetz Genehmigungsverfahren für Solar-Anlagen etwa auf Deponien auf drei Monate begrenzt werden. Hier muss nicht geprüft werden, ob eine Umweltverträglichkeits-Prüfung nötig ist. Beschleunigt werden soll so ferner die Genehmigung für kleinere Wärmepumpen, die innerhalb eines Monats abgeschlossen sein muss. 

(Reuters)