Experte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg sprach mit Blick auf die Mai-Daten in einer ersten Reaktion von einer leichten Enttäuschung, die aber nicht überbewertet werden sollte. «Zuletzt waren die Zahlen aus der Industrie durchaus ansprechend, sodass auch mal der eine oder andere Rücksetzer zu verkraften ist. Insgesamt spricht die Mehrheit der Indikatoren derzeit für eine gewisse Stabilisierung der Konjunktur.» Über allem schwebe aber weiterhin das Damoklesschwert der US-Zollpolitik.

Der Dämpfer im Mai ist laut Destatis auf deutlichen Rückgänge von Neuaufträgen in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen. Hier hatte es im Vormonat mehrere - Grossaufträge gegeben, die allerdings immer mal stärker schwanken. Positiv hätten sich Anstiege der Auftragseingänge in der Herstellung von Metallerzeugnissen und im Sonstigen Fahrzeugbau ausgewirkt.

Die Auslandsaufträge seien um 2,9 Prozent gestiegen, wobei die Bestellungen aus der Eurozone um 6,5 Prozent gefallen seien, während die Aufträge von ausserhalb der Eurozone um 9,0 Prozent zugelegt hätten. Die Inlandsaufträge sanken um 7,8 Prozent.

Im Jahresvergleich fiel die Entwicklung im Mai ebenfalls etwas schlechter aus als gedacht. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Anstieg der Industrieaufträge um 5,3 Prozent. Experten hatten mit plus 5,7 Prozent gerechnet./mis/stk

(AWP)