Den jetzigen Preisrückgang erklärt das Statistikamt vor allem mit einem Basiseffekt: Weil die Preise im Vorjahr stark gestiegen waren, fällt der Vergleich mit dem damals hohen Preisniveau nun niedrig aus. Der Effekt wirkt vor allem bei Energieimporten, die im Juni 44,9 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Den grössten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas, das sich zum Vorjahresmonat um gut 50 Prozent ermässigte. Im Monatsvergleich war Erdgas aber auch deutlich günstiger, der Preis sank um 15,5 Prozent.

Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 deutlich angehoben. Unlängst hat sie ihren Kurs aber noch stärker von der konjunkturellen Entwicklung abhängig gemacht, was die künftigen Zinserwartungen gedämpft hat./bgf/jha/