Im Vormonat war die Industrieproduktion um revidiert 3,7 Prozent gesunken. Zuvor war ein Rückgang um 4,3 Prozent gemeldet worden.
«Die positive Entwicklung der Produktion im September zum Vormonat ist insbesondere auf den starken Anstieg in der grössten Industriebranche in Deutschland, der Automobilindustrie, zurückzuführen», hiess es in der Mitteilung. Demnach stieg die Produktion dort saison- und kalenderbereinigt um 12,3 Prozent, nachdem sie im August unter anderem durch Werksferien und Produktionsumstellungen um 16,7 Prozent gefallen war.
Auch der Produktionszuwachs bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen habe zu dem positiven Gesamtergebnis beigetragen, teilte das Statistische Bundesamt weiter mit. Negativ wirkte sich der Rückgang im Maschinenbau um 1,1 Prozent aus.
Der Vergleich zur Entwicklung ein Jahr zuvor enttäuschte ebenfalls. Hier wurde insgesamt ein Rückgang um 1,0 Prozent ermittelt, während Analysten mit einem minimalen Plus gerechnet hatten.
Volkswirte wollten den moderaten Produktionsanstieg im September nicht überbewerten. «Wir hoffen auf eine Belebung im kommenden Jahr, aber die Grundlage für diese Hoffnung ist zuletzt eher schmaler geworden», schrieb Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Es sei höchste Zeit für echte, wachstumsfördernde Reformen.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, schrieb: «Das September-Zahlenwerk aus der deutschen Industrie ist etwas versöhnlicher, aber nicht vollständig versöhnlich - hierzu ist das Produktionsplus in Anbetracht des Rückgangs im Vormonat zu gering.» Gemessen aber an der zuletzt positiven Entwicklung der Auftragseingänge in der deutschen Industrie sollte derzeit die Talsohle in dem Sektor durchlaufen werden. Dies lasse darauf hoffen, dass das monatliche Zahlenwerk aus dem verarbeitenden Gewerbe in kleinen Schritten zu einem besseren in den kommenden Monaten wird.
In Deutschland stecken wichtige Branchen wie die Auto- und Stahlindustrie sowie der Maschinenbau in Schwierigkeiten. Sie leiden unter vielen Belastungen wie dem starken Wettbewerb vor allem aus China, hohen Energiekosten, den US-Zöllen, den Auswirkungen der Energiewende und bürokratischem Druck./la/jsl/jha/
(AWP)