Baerbock würdigte die Friedensinitiative von Präsident Cyril Ramaphosa, der kürzlich mit einer hochrangigen afrikanischen Delegation zu Vermittlungsbemühungen in Russland und der Ukraine war - allerdings ohne erkennbaren Erfolg. Offiziell erklärt sich Südafrika in dem Konflikt neutral. Rampahosa habe gemeinsam mit seinen Amtskollegen "deutlich gemacht, dass der brutale Krieg in Europa eben auch Afrika etwas angeht", sagte Baerbock. Der Umgang mit Russland dürfte beim Treffen Baerbocks mit ihrer Amtskollegin Naledi Pandor am Dienstag eine zentrale Rolle spielen.

Die Intensivierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Südafrika sei auch im geopolitischen Interesse beider Länder, betonte Baerbock.

Sie wolle auch Chancen für eine engere Zusammenarbeit identifizieren. Das Land sei Schlüsselpartner in globalen Fragen wie der Klimakrise, der internationalen Gesundheit und der Ernährungssicherheit.

Südafrika ist Deutschlands wichtigstes Partnerland südlich der Sahara und wie Deutschland Mitglied der G20-Runde führender Industrie- und Schwellenländer. Südafrika prägt wie andere Länder auf dem Kontinent eine Verbundenheit mit Russland als Nachfolgestaat der Sowjetunion. Die Sowjetunion hatte im Kalten Krieg zahlreiche Freiheitsbewegungen unterstützt - auch den heute regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) im Kampf gegen das Apartheidsystem. Baerbock hatte ihren ursprünglich auf zwei Tage angelegten Besuch wegen des Aufstands in Russland verkürzt und Termine in Kapstadt abgesagt./bk/DP/nas